Ort der Moderne
Kornhaus
Dessau-Roßlau
Das Ausflugslokal Kornhaus wurde 1929–30 von Carl Fieger während seiner Zeit am Bauhaus realisiert. Der markante Halbrundbau ist typisch für den Architekturstil Fiegers, der mit seinem Werk einen bedeutenden Beitrag zum Bauen der Moderne geleistet hat.
Stahlhaus
Dessau-Roßlau
Mit dem 1927 errichteten Stahlhaus am Rand der Gropius-Siedlung Dessau-Törten erprobten Richard Paulick und Georg Muche den Einsatz von Stahl im Wohnungsbau. Es ist ein wichtiges Zeugnis für den Innovationsgedanken, der das Bauhaus in den 1920ern prägte.
Großsiedlung Siemensstadt
Berlin
Die Großsiedlung und UNESCO-Welterbestätte Siemensstadt entstand als Gemeinschaftswerk von Architekten wie Walter Gropius oder Hans Scharoun. Sie zeigt die ganze Spannbreite des Neuen Bauens und war wegweisend für den Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Diakonissen-Mutterhaus "Neuvandsburg"
Oberharz am Brocken/Elbingerode
Fast unverändert ist im Diakonissen Mutterhaus Elbingerode die Architektur des Neuen Bauens in vielen Details erfahrbar. Architekt Godehard Schwethelm schuf den hochmodernen Komplex von 1932 bis 1934. Noch heute leben hier 150 Diakonissen-Schwestern.
Gartenstadt Falkenberg
Berlin
Die Gartenstadt Falkenberg zählt zu den frühen Beispielen des neuen, sozialen Wohnungsbaus in Berlin. Die UNESCO-Welterbestätte ist ein Frühwerk Bruno Tauts, der darin erstmals für ihn typische komplexe Farbkonzepte als gestalterisches Mittel einsetzte.
Milchhof Arnstadt
Arnstadt
Der 1928 von Martin Schwarz errichtete Milchhof Arnstadt veranschaulicht, wie sich im Industriebau der Moderne Funktionalität und soziale Verantwortung zu einer architektonischen Einheit verbanden. Das in Sanierung befindliche Baudenkmal soll als Kulturzentrum wiederbelebt werden.
Haus des Volkes
Probstzella
Als Bauhaus-Hotel lädt das Haus des Volkes von 1927 in Probstzella heute zur Besichtigung, Übernachtung oder einem Café-Besuch ein. Viele Einrichtungsstücke sind Repliken des Originalmobiliars von Bauhäuslern wie Alfred Arndt, Marcel Breuer oder Marianne Brandt.
Glaswerk
Amberg
Das Glaswerk in Amberg ist das letzte Werk Walter Gropius’. Mit seinem Büro TAC entwarf er den spektakulären Industriebau für den Unternehmer Philip Rosenthal. Die denkmalgeschützte „Glaskathedrale“ wurde 1970, ein Jahr nach Gropius’ Tod, fertiggestellt.
Hufeisensiedlung
Berlin
International gilt die Hufeisensiedlung Britz von Bruno Taut als Schlüsselwerk des modernen städtischen Siedlungsbaus. Die UNESCO-Welterbestätte war richtungsweisend für die damalige Architektur und ebnete den Weg für eine neue Form des sozialen Wohnungsbaus.
Haus Le Corbusier in der Weissenhofsiedlung
Stuttgart
Die Weissenhofsiedlung mit den UNESCO-Welterbestätten Doppelhaus und Einfamilienhaus von Le Corbusier zählt weltweit zu den wichtigsten Architekturdenkmälern der Klassischen Moderne. Namhafte internationale Vertreter des Neuen Bauens errichteten die Wohnanlage 1927.
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Frankfurt am Main
Das 1984 eröffnete DFF befindet sich in einer mehrfach radikal umgebauten Gründerzeitvilla. Zunächst integrierte Helge Bofinger 1984 ein postmodernes Haus-im-Haus-Konzept. 2009-11 wurde das Gebäude durch das Büro Blocher Partners erneut grundlegend neu konzipiert.
Stadthalle Magdeburg
Magdeburg
Das Ensemble aus Stadthalle, Pferdetor und Aussichtsturm ist ein bedeutendes Beispiel des Neuen Bauens. 1927 zur Deutschen Theaterausstellung errichtet, gehören die Gebäude zu den Hauptwerken von Johannes Göderitz und Albin Müller.
Stadtbibliothek
Hannover
Die hannoversche Stadtbibliothek (1929-1931) mit charakteristischem Magazinturm und markanter Ziegelfassade ist ein typisches Beispiel des sogenannten Backsteinexpressionismus. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von Karl Elkart und Hans Bettex realisiert.
Flughafen Tempelhof
Berlin
Der Flughafen Tempelhof ist einer der wenigen erhaltenen Monumentalbauten des NS-Regimes. Der Komplex entstand ab 1936 nach Entwürfen von Ernst Sagebiel. Seit 2008 ist der Flugverkehr eingestellt; das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Landhaus Ilse
Burbach
Das Landhaus Ilse in Burbach entstand 1924 auf Initiative Willi Groblebens und ist bis heute kaum verändert erhalten. Es ist die einzige bekannte Adaption des Haus Am Horn, das Georg Muche als Musterhaus zur ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 entworfen hatte.
Bauhaus Museum Weimar
Weimar
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des 1919 in Weimar gegründeten Staatlichen Bauhauses eröffnete 2019 das Bauhaus-Museum Weimar. Im minimalistische Kubus von Heike Hanada werden seitdem die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung präsentiert.
Bauhaus Museum Dessau
Dessau-Roßlau
Das Bauhaus Museum Dessau ist anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses am 8. September 2019 eröffnet worden. In dem neuen Museum gibt es erstmals geeignete Räumlichkeiten für eine umfassende öffentliche Präsentation der wertvollen Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau.
Fagus-Werk
Alfeld an der Leine
Das 1911 errichtete Fagus-Werk in Alfeld zählt international zu den Meisterwerken moderner Baukunst. Das Fabrikgebäude ist ein Frühwerk von Bauhaus-Gründer Walter Gropius. In der UNESCO-Welterbestätte mit der markanten Glasfassade wird heute noch aktiv produziert.
HfG Ulm
Ulm
Die Hochschule für Gestaltung Ulm (1955–1968) wurde in der Nachfolge des Bauhauses gegründet und trägt auch in ihrer Architektur den Bauhaus-Gedanken fort. Der Hochschulkomplex von Max Bill besticht durch eine sachliche, reduzierte Architektursprache.
Bundeskanzleramt
Berlin
Das Bundeskanzleramt Berlin (1997–2001) von Axel Schultes und Charlotte Frank zählt zum Bauensemble „Band des Bundes“. Als einer der wichtigsten Regierungsneubauten der Hauptstadt steht es für eine Staatsarchitektur, die Offenheit und Transparenz vermittelt.
Technisches Verwaltungsgebäude der Farbwerke Hoechst
Frankfurt am Main
Der Frankfurter Unternehmensbau (1920-24) von Peter Behrens ist ein Meisterwerk des Backsteinexpressionismus und der Industriearchitektur. Außergewöhnlich ist die farbige, mit mehr als 50.000 bemalten Ziegelsteinen und Buntglasfenstern gestaltete Kuppelhalle.
Siedlung Schillerpark
Berlin
Die Berliner Siedlung Schillerpark von Bruno Taut gilt als erstes großstädtisches Wohnprojekt der Weimarer Republik. Bis heute zählt die UNESCO-Welterbestätte zu den wichtigen Beispielen des sozialen Wohnungsbaus nach dem Ersten Weltkrieg.
Liederhalle Stuttgart
Stuttgart
Die Stuttgarter Liederhalle entstand 1956 nach Entwürfen von Rolf Gutbrod und Adolf Abel. Das verspielte Ensemble zählt zu den wichtigsten Kulturbauten der Nachkriegszeit. 1991 wurde sie von Wolfgang Henning zum einem Kultur- und Kongresszentrum erweitert.
Mathildenhöhe
Darmstadt
Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt entstand zwischen 1899 und 1914. An dem bedeutenden Jugendstil-Ensemble aus Wohn-, Atelier und Ausstellungsbauten wirkten viele Künstler und Architekten mit, u. a. Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens.
Loheland
Künzell-Loheland
Die Frauensiedlung Loheland war in den 1920ern ein wichtiges Zentrum der europäischen Reformbewegung. Bis heute besitzen die dort praktizierte ganzheitliche Lehre und die bestehenden Baudenkmäler einen herausragenden kulturgeschichtlichen Wert.
Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Dresden
Der imposante Bau des Deutschen Hygiene-Museums Dresden (1927–1930) weist unterschiedliche Stilelemente auf. Nach dem Entwurf von Wilhelm Kreis verbinden sich in der Architektur monumentale, klassizistische Elemente mit dem Stil der Neuen Sachlichkeit.
Bauhausgebäude
Dessau-Roßlau
Das Schulgebäude von Walter Gropius (1925/26) gilt international als Ikone moderner Architektur. In dem funktional-minimalistischen Gebäudekomplex erlebte das Bauhaus seine Blütezeit. Heute ist die UNESCO-Welterbestätte Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau.
Meisterhäuser
Dessau-Roßlau
Mit den Meisterhäusern (1925–26) hat Walter Gropius erstmals seine Ideen des Neuen Bauens in einer Wohnsiedlung realisiert. Die drei Doppelhäuser und die Direktorenvilla gelten weltweit als Prototypen moderner Architektur und zählen zum UNESCO-Welterbe.
Haus Schulenburg
Gera
Das Haus Schulenburg in Gera steht für die beginnende Moderne in Europa. Der belgische Architekt Henry van de Velde realisierte es als Gesamtkunstwerk von 1913 bis 1915. Heute beherbergt die Villa ein Museum, das in einmaliger Weise in das Werk van de Veldes einführt.
Hutfabrik Friedrich Steinberg Herrmann & Co.
Luckenwalde
Die ehemalige Hutfabrik Steinberg Herrmann & Co von Erich Mendelsohn zählt zu den Vorreitern des Neuen Bauens. Der expressionistische Industriebau wurde durch seine an einen Hut erinnernde Dachkonstruktion zum Wahrzeichen der Stadt Luckenwalde.
Völklinger Hütte
Völklingen
Als erstes Industriedenkmal wurde die Völklinger Hütte im Saarland 1994 zum UNESCO-Welterbe ernannt. Die imposanten Bauten des ehemaligen Roheisenerzeugungswerks, das heute als Kulturort genutzt wird, gelten als Vorreiter der modernen Industriearchitektur.
Konrad-Wachsmann-Haus
Niesky
Konrad Wachsmann gilt als Pionier des industriellen Bauens. Er entwickelte ein vorgefertigtes Holzbausystem, das er in Niesky (1927) beispielhaft umsetzte. Das Wachsmann-Haus zeichnet sich durch eine moderne, am Bauhaus orientierte Formensprache aus.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Berlin
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (1961) ist ein Mahnmal für den Frieden mit historischer Symbolkraft. Egon Eiermann integrierte die Turmruine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Baus in einen Neubau aus vier freistehenden Gebäuden aus Stahlbeton.
HE-Gebäude und Färberei der VerSeidAG
Krefeld
Das schlichte, kubische Firmengebäude der VerSeidAG in Krefeld (1931) steht bis heute für eine funktionale, moderne Industriearchitektur. Es ist der einzige Fabrikbau, den Ludwig Mies van der Rohe weltweit realisierte und steht heute unter Denkmalschutz.
Holstentorhalle
Lübeck
Die Lübecker Holstentorhalle entstand 1926 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Virck. Sie ist ein herausragendes Beispiel des norddeutschen Backsteinexpressionismus. Von 2005 bis 2007 gestaltete Kuno Dannien das Innere der Halle mit einem Haus-in-Haus-Konzept um.
Kunsthalle Darmstadt
Darmstadt
Die 1957 von Theo Pabst erbaute Kunsthalle zählt zu den ersten Museumsbauten, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Der schlichte, offene Bau im Stil der Klassischen Moderne verzichtet auf monumentale Gesten und steht für den Neubeginn nach 1945.
Einsteinturm
Potsdam
Zwischen 1919 und 1922 entstand in Potsdam der Einsteinturm – ein Sonnenobservatorium zum Nachweis der von Albert Einstein formulierten Theorien. Erich Mendelsohn entwarf das expressionistische Bauwerk, das als Ikone des architektonischen Aufbruchs gilt.
Haus Am Horn
Weimar
Das Haus Am Horn entstand als Musterhaus zur ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 in Weimar. Es ist das erste architektonische Zeugnis des Bauhauses in Weimar und gilt als Prototyp des modernen Bauens und Wohnens. Heute ist die UNESCO-Welterbestätte ein Ausstellungsort.
Hohenhof
Hagen
Henry van de Velde gestaltete 1906 bis 1908 die Villa Hohenhof in Hagen für den Begründer der Folkwang-Idee Karl Ernst Osthaus. Das Gesamtkunstwerk des Jugendstils ist heute Museum für den „Hagener Impuls" und würdigt dessen kulturgeschichtliche Bedeutung.
Böttcherstraße
Bremen
Die Bremer Böttcherstraße ist ein eklektisches Gesamtkunstwerk, das Elemente der Backsteingotik, des Expressionismus und des Art Déco vereint. Sie entstand zwischen 1922 und 1931 und gilt als wichtiges Architekturzeugnis der Zwischenkriegsjahre.
Altstädter Schule
Celle
Die Altstädter Schule (1928) zählt zu den herausragenden Beispielen der Klassischen Moderne. Sie ist eines der bekanntesten Werke des Architekten Otto Haesler, der in den 1920ern als Wegbereiter des Neuen Bauens das Stadtbild Celles entscheidend mitprägte.
Gartenstadt Piesteritz
Wittenberg
Die Siedlung Piesteritz (1916-19) ist beispielhaft für die Gartenstadtbewegung und die Reformbaukunst. Georg Haberland, Otto Rudolf Salvisberg und Paul Schmitthenner errichteten die Wohnanlage für die Beschäftigten der Mitteldeutschen Stickstoffwerke.
Rammelsberg
Goslar
Am Rammelsberg bei Goslar befindet sich ein einzigartiges Denkmalensemble deutscher Bergbaugeschichte. Eindrücklich zeigen die Übertagebauten der UNESCO-Welterbestätte die Entwicklung moderner Industriebauten in der Zeit des Nationalsozialismus auf.
Gartenstadt Hellerau
Dresden
Hellerau ist die erste Gartenstadt Deutschlands, entstanden ab 1909 auf Initiative des Werkbund-Mitbegründers Karl Schmidt. Dieser verwirklichte dort seine Idee einer sozialreformerischen Siedlung, die Wohnen mit Arbeiten, Kultur und Bildung vereint.
Dieselkraftwerk
Cottbus
Das Dieselkraftwerk in Cottbus, entworfen und erbaut 1927 von Werner Issel, ist ein eindrückliches Denkmal für den modernen Industriebau. Das bauhistorische Erbe des expressionistischen Backsteinensembles wird seit 2008 als Kunstmuseum weitergetragen.
Haus Schminke
Löbau
Das Haus Schminke (1930–1933) zählt zu den Schlüsselwerken des Architekten Hans Scharoun. Das Wohnhaus im sächsischen Löbau gilt weltweit als Musterbeispiel für das „Neue Bauen" und für moderne Architektur im „International Style".
Festspielhaus Hellerau
Dresden
Das Festspielhaus,1911/12 von Heinrich Tessenow in der Gartenstadt Hellerau errichtet, war ein radikaler Gegenentwurf zu traditionellen Theaterbauten. Hier tanzte einst Mary Wigman. Noch heute ist Hellerau ein Zentrum zeitgenössischer Künste.
ADGB Bundesschule Bernau
Bernau bei Berlin
Die Gewerkschaftsschule in Bernau zählt weltweit zu den größten Bauhaus-Ensembles. Die heutige UNESCO-Welterbestätte entstand 1928-30 unter Leitung des zweiten Bauhausdirektors Hannes Meyer und unter Mitwirkung von Studierenden des Dessauer Bauhauses.
Museum Neues Weimar
Weimar
Der Neorenaissancebau wurde 1869 als einer der ersten deutschen Museumsbauten errichtet und blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Im April 2019 eröffnete das Neue Museum Weimar mit einer ständigen Präsentation der Kunst der frühen Moderne.
Beckerturm
St. Ingbert
Der Beckerturm entstand zwischen 1925 und 1931 für die gleichnamige Brauerei im saarländischen St. Ingbert. Hans Herkommer schuf den denkmalgeschützten Industriebau im Stil des Neuen Bauens. Heute beherbergt der Turm u.a. ein Museum und ein Restaurant.
Weiße Stadt Berlin
Berlin
Die UNESCO-Welterbestätte Weiße Stadt zählt zu den herausragenden Siedlungen der Berliner Moderne. Anfang der 1930er-Jahre zeichnete sie sich besonders durch ihren hohen sozialen Standard aus und war der Inbegriff für modernes und bezahlbares Wohnen.
Leipziger Messe
Leipzig
Die Leipziger Messe zählt weltweit zu den modernsten Messe- und Kongresszentren. Die bogenförmige Eingangshalle West ist das imposante gläserne Wahrzeichen. Dieses von Gerkan, Marg und Partner errichtete Meisterwerk der Architektur- und Ingenieurkunst ist Europas größte Vollglashalle.
Eiermannbau
Apolda
Der Eiermannbau in Apolda (1938/39) ist eine Ikone der Industriearchitektur und gilt als herausragendes Beispiel für eine nachhaltige Umbaukultur. Die Erweiterung einer Weberei im Stil des Neuen Bauens begründete die Karriere des Architekten Egon Eiermann.
Zeche Zollverein
Essen
Mit der Zentralschachtanlage XII (1928–32) der Zeche Zollverein schufen Fritz Schupp und Martin Kremmer in Essen eines der bedeutendsten Zeugnisse des modernen Industriebaus. Die UNESCO-Welterbestätte ist heute eine beliebte kulturtouristische Sehenswürdigkeit und Symbol für den Wandel der Stadt Essen und des Ruhrgebiets.
Hermann-Beims-Siedlung
Magdeburg
Die Hermann-Beims-Siedlung in Magdeburg (1925-29) gilt als vorbildlicher sozialer Wohnungsbau. Basierend auf Plänen von Bruno Taut entstanden im Stil des Neuen Bauens günstige, durchdachte Wohnungen. Die Siedlung ist heute als Flächendenkmal geschützt.
Wohnstadt Carl Legien
Berlin
Mit der Wohnstadt Carl Legien zeigte Bruno Taut exemplarisch, dass sozial verträgliche Wohnbebauung trotz hoher urbaner Dichte möglich ist. Die UNESCO-Welterbestätte zählt damit zu den herausragenden Beispielen des neuen Wohnungsbaus der Weimarer Republik.
Laubenganghäuser
Dessau-Roßlau
Die Laubenganghäuser in Dessau-Törten verkörpern das Credo „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ des zweiten Bauhausdirektors Hannes Meyer. Zusammen mit seinen Studierenden entwarf er die fünf Mehrfamilienhäuser 1929-30. Seit 2017 zählen sie zum UNESCO-Welterbe.
Umweltbundesamt
Dessau-Roßlau
Als Modellprojekt des Bundes wurde das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau 2005 nach Plänen des Büros Sauerbruch Hutton gebaut. In ihrem Entwurf reagierten die Architekten auf Fragen des Klimawandels und setzten konsequent auf den Einsatz erneuerbarer Energien.
Ehem. Großherzogl. Kunsthochschule & Kunstgewerbeschule
Weimar
Van de Veldes ehemalige Kunstschule mit Bauhaus-Atelier (1904-11) und die ehemalige Kunstgewerbeschule (1905-06) wurden 1919 zum Staatlichen Bauhaus Weimar vereint. Heute beherbergen sie die Bauhaus Universität Weimar und zählen zum UNESCO-Welterbe.
Konsumgebäude
Dessau-Roßlau
Das Konsumgebäude, 1928 von Walter Gropius realisiert, bildet durch seine Lage und den markanten Hochbau das Zentrum der bekannten Versuchssiedlung Dessau-Törten. Der schlichte, funktionalistische Bau und die Siedlung sind ein wichtiges Denkmal der Moderne.
Technische Hochschule Ulm
Ulm
Günter Behnisch, der als „Baumeister der Demokratie“ gilt, entwarf den 1962 fertiggestellten Campus der Hochschule Ulm. Das funktionalistische Ensemble ist nicht nur wegen seiner damals bahnbrechenden Fertigbauweise ein Schlüsselbau der Nachkriegsmoderne.
Siedlung Dessau–Törten
Dessau-Roßlau
Walter Gropius erprobte mit dem ersten Bauabschnitt der Siedlung Dessau-Törten (1926-28) neue kostengünstige Fertigungs- und Konstruktionsmethoden. Als Versuchssiedlung steht sie beispielhaft für die serielle Fertigung im sozialen Wohnungsbau.
Deutsches Architekturmuseum
Frankfurt am Main
Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) wurde 1984 in einer von Architekt Oswald Mathias Ungers umgebauten Gründerzeitvilla eröffnet. Im Mittelpunkt seiner weißen Museumsarchitektur steht eine kubische Konstruktion – das „Haus im Haus“ als eine Metapher für die Architektur.
Kaufhaus Schocken
Chemnitz
Mit dem Kaufhaus Schocken verwirklichte Erich Mendelsohn die Ideale des Internationalen Stils. Das Gebäude verbindet Funktion mit Dynamik und gilt als Meilenstein des Neuen Bauens. Heute befindet sich hier das Staatliche Museum für Archäologie.
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Berlin
Im Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung (1979) befindet sich die weltweit größte Sammlung zum Bauhaus. Das Gebäude beruht auf einem modifizierten Entwurf von Walter Gropius. Die Silhouette mit den charakteristischen Sheddächern gehört zu den Wahrzeichen Berlins. Aktuell wird das Gebäude saniert und durch einen Neubau von Staab Architekten ergänzt. Besucher werden im temporary bauhaus-archiv empfangen.
Lehmbruck Museum
Duisburg
Das Lehmbruck Museum in Duisburg (1964/1987) zeigt das Lebenswerk des bedeutenden Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881-1919). Dessen Sohn Manfred Lehmbruck entwarf ein eindrucksvolles Ensemble der Nachkriegsmoderne, das durch seine expressive Vielgestaltigkeit besticht.
Reichstagsgebäude
Berlin
Mit dem Umbau des Reichstages (1999) schuf Norman Foster ein Symbol für das vereinte Deutschland. Das Gebäude war Ende des 19. Jahrhunderts unter Paul Wallot errichtet worden. Die charakteristische Kuppel aus Glas und Stahl gehört zu den Wahrzeichen Berlins.
Chilehaus
Hamburg
Das 1922-24 von Fritz Höger errichtete Chilehaus war eines der ersten Hochhäuser Hamburgs und zählt zu den Ikonen des deutschen Backsteinexpressionismus. Noch immer beeindruckt die UNESCO-Welterbestätte durch ihre besondere Gebäudeform und die detailreichen Klinkerfassaden. Im Erdgeschoss des Chilehauses befindet sich eine lebendige Mischung aus gastronomischen Angeboten und Fachgeschäften.
Museum Angewandte Kunst
Frankfurt am Main
Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main gilt als Ikone der Postmoderne. Das Ensemble von Richard Meier (1987) besteht aus einer klassizistischen Villa und einem Neubau. Der Komplex spielt geschickt mit Stilelementen des Funktionalismus.
Lutherkirche
Mainz
Die Mainzer Lutherkirche ist eine von 41 noch erhaltenen Notkirchen in Deutschland. Sie entstand 1949 nach Plänen des Architekten Otto Bartning, der mit seinen seriell erstellten Notkirchen den modernen evangelischen Sakralbau entscheidend mitprägte.
Giebichensteinbrücke
Halle (Saale)
Die Giebichensteinbrücke in Halle wurde von 1926 bis1928 unter Mitwirkung der Werkbund-Mitglieder Paul Thiersch und Gerhard Marcks erbaut. Geziert von zwei großen Tierskulpturen liegt die Brücke zu Füßen der Burg Giebichenstein in Halle.
Haus Lange und Haus Esters
Krefeld
In den Häusern Lange und Esters (1930) verband Ludwig Mies van der Rohe das Neue Bauen mit dem eher klassischen Raumprogramm einer großbürgerlichen Villa. Die schlichten kubischen Backsteinhäuser gehören zu den Highlights der Bauhausstadt Krefeld.
Arbeitsamt Dessau
Dessau-Roßlau
Das Arbeitsamt Dessau von Walter Gropius ist ein richtungsweisendes Beispiel funktionalistischer Architektur. Der Grundriss des markanten Halbrundbaus und des angrenzenden Verwaltungstraktes leitet sich konsequent aus organisatorischen Abläufen im Amt ab.
Tautes Heim
Berlin
Das 2012 eröffnete mietbare Ferienhaus Tautes Heim veranschaulicht und vermittelt die Architektur der Berliner Moderne. Das originalgetreu rekonstruierte ungewöhnliche Vermittlungsangebot ist Teil der Hufeisensiedlung in Berlin, die Bruno Taut 1925-30 entwarf und die zum UNESCO-Welterbe zählt.
Haus der Jugend
Hamburg
Inmitten Altonas Stadtzentrum befindet sich mit dem Haus der Jugend nicht nur ein Zeugnis des Neuen Bauens, sondern auch der Bildungsreformen der Weimarer Republik. Erbaut wurde das Berufsschulzentrum 1928-1930 nach Entwürfen von Gustav Oelsner.
Rosenthal am Rothbühl
Selb
Die Rosenthal-Porzellanfabrik in Selb ist ein wichtiges Spätwerk Walter Gropius’ und zeugt vom Einfluss des Bauhauses in Bayern. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren Philip Rosenthal erschuf Gropius 1965-67 einen zukunftsweisenden Industriebau.
GRASSI Museum
Leipzig
Das Grassimuseum (1925-29) in Leipzig ist ein Gesamtkunstwerk der Moderne: In einzigartiger Weise treffen in diesem Bau Neue Sachlichkeit, Art Déco und Bauhaus aufeinander. Besonders eindrucksvoll sind die Glasfenster des Bauhausmeisters Josef Albers.
Gartenstadt-Kolonie Reform
Magdeburg
Die farbenfrohe Siedlung „Reform“ in Magdeburg ist ein frühes Beispiel der deutschen Gartenstadtbewegung. Ihre Gestaltung basiert weitestgehend auf Plänen von Bruno Taut. An ihrem Bau wirkten zwischen 1913 und 1938 u. a. Carl Krayl und Franz Hoffmann mit.
Weingut Kreutzenberger
Kindenheim
Das Weingut J. Kreutzenberger im rheinland-pfälzischen Kindenheim ist ein einzigartiges Beispiel für den Einfluss des Neuen Bauens auf die Weingutarchitektur. 1929 von Otto Prott entworfen, erhielt der kubische Bau 2004-2007 eine preisgekrönte Erweiterung.
Hamburger Krematorium Ohlsdorf
Hamburg
Fritz Schumacher – Architekt, Werkbund-Gründungsmitglied und langjähriger Baudirektor Hamburgs – realisierte mit dem Neuen Krematorium (1930–32) einen typisch norddeutschen Klinkerbau. Die symmetrische Anlage war sein letzter Bau für Hamburg.
Großgarage Süd
Halle (Saale)
Die Großgarage Süd von Walter Tutenberg ist ein herausragendes Beispiel des Neuen Bauens und zählt zu den ältesten Parkhäusern Deutschlands. Der Architektur der Zeit war das funktionale Gebäude mit hochmoderner Aufzuganlage damals weit voraus.
Reisen an die Orte der Moderne
Reisen bildet, sagt man gemeinhin, denn ohne Frage erweitert es den Horizont und macht Spaß. In diesem Sinne stellen wir Ihnen Orte der Moderne als besonders lohnenswerte Reiseziele vor. Die für die Grand Tour der Moderne ausgewählten Bauten stehen dabei im besonderen Spannungsfeld von Bauhaus und Moderne. Ein Schwerpunkt liegt daher in den 1920er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gerade in der Weimarer Republik haben Städte und Gemeinden durch eine Vielfalt von Bauaufgaben wichtige Impulse gesetzt und an der Verbreitung des Neuen Bauens mitgewirkt.
Das Bauhaus war Teil dieser Entwicklung. Schon kurz nach dessen Gründung wurden erste Pläne für eine Musterwohnsiedlung in Weimar entworfen. Tatsächlich realisiert wurde nur das berühmte, heute zum UNESCO-Welterbe zählende Haus Am Horn, bei dem alle Werkstätten, Meister und Schüler des Bauhauses an einem „Bau der Zukunft“ wirkten. In Dessau entstanden die einzigartigen Schul- und Werkstattgebäude sowie die Meisterhäuser; schließlich die Siedlung Dessau-Törten und die fortschrittlichen Laubenganghäuser von Hannes Meyer, der zusammen mit der Architekturabteilung des Bauhauses die Bundesschule in Bernau bei Berlin projektierte.
Mit den hier zusammengestellten Bauten, der Grand Tour der Moderne, spannen wir ein Netz übers Land, mit vielen Knotenpunkten, nicht nur in den Großstädten und nicht nur an den Orten, an denen das Bauhaus unmittelbar angesiedelt war, sondern auch in der Peripherie und abseits der großen Straßen.