Haus Le Corbusier in der Weissenhofsiedlung

Weissenhofmuseum, Stuttgart
Weissenhofmuseum, Stuttgart © González/Weissenhofmuseum.

Erbauung

  • 1927
  • Le Corbusier, Pierre Jeanneret

Sanierung

  • 1983 — 1984
  • Staatliches Hochbauamt Stuttgart

Sanierung

  • 2002 — 2005
  • Architektur 109, Arne Fentzloff, Mark Arnold

Die Weissenhofsiedlung zählt weltweit zu den wichtigsten Architekturdenkmälern der Klassischen Moderne. Sie entstand 1927 in Stuttgart im Rahmen der Ausstellung „Die Wohnung“ des Deutschen Werkbunds. Unter der Leitung von Mies van der Rohe wirkten 17 Architekten aus fünf europäischen Ländern mit, darunter namhafte Vertreter des Neuen Bauens wie Walter Gropius, Le Corbusier und Hans Scharoun. In nur 21 Wochen Bauzeit entstand das einzigartige Ensemble, das bleibende Maßstäbe für modernes Wohnen setzte.

Die heute weltberühmten Architekten waren zur Entstehungszeit der Wohnanlage nur in Fachkreisen bekannt. Mit der klaren, nüchternen und minimalistischen Architektur der weißen, würfelförmigen Gebäude erregte die Weissenhofsiedlung international Aufsehen. Markante, wiederkehrende Merkmale sind zudem das typische Flachdach und lange Fensterbänder sowie die Materialien Glas, Stahl und Beton.

Zu den bekanntesten Häusern am Weissenhof gehören das Doppelhaus und das Einfamilienhaus von Le Corbusier. Die Bauten mit ihren Dachterrassen und hellen luftigen Räumen verkörpern Le Corbusiers Proportionenlehre. Sie demonstrieren seine funktionalen Maxime einer „Neuen Architektur“, nach der Häuser keine Repräsentations-, sondern Gebrauchsobjekte – sogenannte „Wohnmaschinen“ – seien. Zusammen mit Le Corbusiers anderen Werken wurden sie 2016 zu UNESCO-Welterbestätten erklärt.

Seit 1958 steht die Siedlung unter Denkmalschutz. Das Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier kann seit 2006 als einziges Gebäude der Siedlung von innen besichtigt werden. In der linken Hälfte des Doppelhauses wird die Geschichte der Weissenhofsiedlung ausgestellt, die über die Jahrzehnte viele architektonische und politische Debatten ausgelöst hat.

In der gespiegelten Haushälfte befindet sich ein begehbares Exponat, das die ursprüngliche Einrichtung zu Zeiten der Werkbundausstellung von 1927 wiedergibt. Hier kann Le Corbusiers innovative und variable Raum- und Farbgestaltung besichtigt werden, die beispielhaft für die am Weissenhof formulierten wirtschaftlich effizienten und radikal modernen Ideen eines urbanen „Neuen Wohnens“ ist. [KM]

Karte

Legende

  • UNESCO Weltkulturerbe

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Weissenhofmuseum
Rathenaustraße 1-3
70191 Stuttgart

Förderformel

Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret in der Weissenhofsiedlung; Weissenhofmuseum

Förderformel

Die Sanierung und Wiederherstellung wurde gefördert durch die Wüstenrot Stiftung Ludwigsburg.

Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier (1927), Architekten / architects: Le Corbusier, Pierre Jeanneret
Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com / F.L.C. / VG Bild-Kunst, Bonn 2018.
Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier (1927), Architekten / architects: Le Corbusier, Pierre Jeanneret
Weissenmuseum im Haus Le Corbusier (1927), Architekten / architects: Le Corbusier, Pierre Jeanneret
Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com / F.L.C. / VG Bild-Kunst, Bonn 2018.
Weissenmuseum im Haus Le Corbusier (1927), Architekten / architects: Le Corbusier, Pierre Jeanneret

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