Fotografie

1929–1933

Schon früh wurde am Bauhaus vielfältig und fächerübergreifend mit dem Medium Fotografie experimentiert. Doch erst 1929 wurde eine Fotoklasse eingerichtet, die der Fotograf Walter Peterhans leitete.

Bauhaus-Archiv Berlin / © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Selbstporträt mit Bauhaus-Fassade, Foto: Hajo Rose, 1930.

Meister und Lehrende

László Moholy-Nagy
Walter Peterhans

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In der Weimarer Zeit des Bauhauses wurde die Fotografie zunächst als Dokumentations- und Publikationsmedium genutzt, bevor sie mit László Moholy-Nagy ab 1923 als künstlerisches Experimentierfeld vom Fotogramm bis zur Fotocollage entdeckt wurde. Erst 1929 war in Dessau Fotografie offizielles Lehrfach und in die Reklame-Werkstatt integriert. Fotografie am Bauhaus ist vor allem mit den Namen von László Moholy-Nagy, Walter Peterhans, Lucia Moholy und Erich Consemüller verbunden.

Von Beginn an wurde die Fotografie am Bauhaus vor allem als Sach- und Produktfotografie genutzt, um die am Bauhaus entstandenen Werke zu dokumentieren. Hervorragende Bedeutung haben hier vor allem die Bilder von Lucia Moholy und Erich Consemüller. Darüber hinaus sind zahlreiche Fotografien der Studenten überkommen, die den spielerisch-kreativen Umgang mit dem Medium Fotografie bezeugen. Unter László Moholy-Nagy wurde die Fotografie als ästhetisches Phänomen in die allgemeine Lehre integriert.

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Am Dessauer Bauhaus waren es vor allem die Fotografen Lucia Moholy und Erich Consemüller, die in gestalterischer Verfeinerung sowohl Produkte des Bauhauses als auch dessen Architektur sowie das Leben am Bauhaus dokumentierten. Jenseits der neutralen Wiedergabe von Wirklichkeit entdeckte der ungarische Konstruktivist László Moholy-Nagy am Bauhaus die Fotografie als eigenständiges Darstellungsmittel, das er in experimenteller Weise in seinen Unterricht integrierte. Dadurch wuchs am Bauhaus der kreative Umgang mit dem Medium. Das zeigt sich auch am Einfluss des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit auf die Fotografien aus dieser Zeit. Nach dem Weggang Moholy-Nagys 1928 wurde die Fotografie am Bauhaus vor allem zu Werbezwecken eingesetzt.

Erst zehn Jahre nach Gründung des Bauhauses wurde die Fotografie 1929 in Dessau zum Lehrfach. Der zweite Bauhaus-Direktor Hannes Meyer übertrug Walter Peterhans 1929 die Leitung der neu eingerichteten Werkstatt für Fotografie. Peterhans lehrte in seinem Grundkurs eine verfeinerte Produktfotografie mit dem Schwerpunkt auf fotoästhetischem und fototechnischem Können. Peterhans und seine Schüler produzierten vor allem Stillleben, Sachaufnahmen und Porträts, in denen das Stoffliche der Dinge, ihre Beschaffenheit und ihre Oberfläche, erfasst wurden.

Bauhaus-Archiv Berlin / © VG Bild-Kunst, Bonn 2016.
Kaffee- und Teeservice, Design: Marianne Brandt / Foto: Lucia Moholy, 1924.

Werke

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