Lyonel Feininger

1919–1932 Meister am Bauhaus

Porträt Lyonel Feininger, Foto: Andreas Feininger, 1928.
Porträt Lyonel Feininger, Foto: Andreas Feininger, 1928. © Bauhaus-Archiv Berlin / Zeppelin-Museum / Getty Images / VG Bild-Kunst Bonn, 2020.
  • Geboren 17.7.1871 New York, USA
  • Verstorben 13.1.1956 New York, USA

  • Geburtsname Lyonel Charles Adrian Feininger
  • Spitzname Papileo


  • Tätigkeiten Grafiker, Karikaturist, Maler

Lyonel Feininger nahm 1887 Zeichenunterricht an der Hamburger Gewerbeschule. Ein Jahr später wurde er an der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen und besuchte dort die Malklasse von Ernst Hancke. 1891 setzte er sein Studium an einer privaten Kunstschule fort. Zwischen 1892 und 1909 unternahm Feininger zahlreiche Reisen u. a. nach Paris, Rom und London. Gleichzeitig publizierte er in verschiedenen Zeitungen wie dem „Narrenschiff“ und den „Lustigen Blättern“ Karikaturen. Zudem war er auf Ausstellungen wie der „Großen Berliner Kunstausstellung“ 1904 vertreten. 1909 wurde Feininger Mitglied der Berliner Sezession. Seit 1907 wandte er sich der Malerei zu und stellte 1911 im Pariser Salon des Artistes Independants aus. 1913 war der Maler erstmals auf Einladung Franz Marcs im Ersten Deutschen Herbstsalon in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm mit einigen Werken vertreten. 1919 wurde Feininger Mitglied des Arbeitsrats für Kunst und ging im gleichen Jahr mit Walter Gropius nach Weimar.
Im Mai 1919 wurde Lyonel Feininger als einer der ersten Meister durch Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen, wo er von 1919 bis 1925 Formmeister der Druckerei war. Auf dem Titelblatt des Bauhausmanifests von 1919 ist sein Holzschnitt „Kathedrale” abgebildet. 1921 wurde als erste Veröffentlichung des Weimarer Bauhauses eine Mappe mit zwölf Holzschnitten Feiningers publiziert. 1924 schloss er sich mit Alexej Jawlensky, Paul Klee und Wassily Kandinsky zur Ausstellungsgemeinschaft „Die Blauen Vier“ zusammen.
Während seiner Bauhauszeit wurden Werke von Lyonel Feininger auf zahlreichen Ausstellungen gezeigt, wie in Berlin im Kronprinzenpalais 1928 und in New York im Museum of Modern Art 1929. 1937 emigrierte Feininger in die Vereinigten Staaten und lehrte dort am Mills College in Oakland, Kalifornien, und am Black Mountain College, North Carolina. Zu seiner Kunst wurden in den Vereinigten Staaten zahlreiche Ausstellungen organisiert, wie die Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art 1944.

  1. Literatur:
  2. · Wolfgang Büche (1995): Lyonel Feininger. Gelmeroda. Ein Maler und sein Motiv, Stuttgart.
    · Wolfgang Büche (2010): Lyonel Feininger. Die Halle-Bilder, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Hall, München.
    · Andrea Fromm (2009): Feininger und das Bauhaus. Weimar − Dessau − New York, Kunsthaus Avantgarde (Apolda), Hamburg.
    · Uta Gerlach-Laxner, Ellen Schwinzer (2009): Lyonel Feininger − Paul Klee: Malerfreunde am Bauhaus, Ausstellungskatalog, Gustav-Lübcke-Museum Hamm, Museum im Kulturspeicher Würzburg, Bramsche.
    · Roland März (1999): Lyonel Feininger. Von Gelmeroda nach Manhattan, Berlin.
    · Laura Muir, Nathan J Timpano (2011): Lyonel Feininger: Photographs 1928–1939, Ostfildern.
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