Walter Peterhans

1929–1933 Meister am Bauhaus

Grete Stern, Porträt Walter Peterhans, 1927.
Grete Stern, Porträt Walter Peterhans, 1927. © Bauhaus-Archiv Berlin / Estate Grete Stern, Courtesy Galería Jorge Mara – La Ruche.
  • Geboren 12.6.1897 Frankfurt am Main, Provinz Hessen-Nassau (Deutsches Reich) | Deutschland
  • Verstorben 12.4.1960 Stetten bei Stuttgart, BRD | Deutschland

  • Geburtsname Walter Anton Peterhans


  • Tätigkeiten Fotograf, Hochschullehrer

Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft begann Walter Peterhans 1919 ein Studium an der Mechanischen Abteilung der Sächsischen Technischen Universität in Dresden. Im folgenden Jahr studierte er Mathematik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule in München und an der Universität in Göttingen. Von 1925 bis 1926 folgte ein Studium der fotografischen Reproduktions- und Druckverfahren an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Nach Beendigung des Studiums und nachdem er die Meisterprüfung als Fotograf in Weimar abgelegt hatte, ging Peterhans 1926–1927 nach Berlin und etablierte sich ein Jahr später als selbstständiger Industrie- und Porträtfotograf mit bereits damals internationalem Renommee.
Der zweite Bauhausdirektor nach Walter Gropius, Hannes Meyer, berief Walter Peterhans 1929 als Leiter der Fotografieabteilung und Lehrer für Fotografie an das Bauhaus in Dessau, wo er bis zu dessen Schließung in Berlin 1933 wirkte. Nach der Auflösung des Bauhauses 1933 lehrte Peterhans an Werner Graeffs Berliner Fotoschule.
Ab 1934 unterrichtete er an der Reimann-Schule in Berlin, die 1936 in Kunst- und Werk-Privatschule für Gestaltung umbenannt wurde. Zudem arbeitete er als Autor von Foto-Handbüchern und als freischaffender Fotograf. Zwischen 1933 und 1936 konnte er mindestens vier Publikationen im Knapp-Verlag veröffentlichen. 1938 emigrierte Peterhans in die Vereinigten Staaten von Amerika und erhielt in der von Ludwig Mies van der Rohe übernommenen Architekturabteilung des Armour Institute in Chicago, dem späteren Illinois Institute of Technology (IIT), eine Professur mit den Lehrgebieten Visual Training, Analysis und Art History. Neben seiner Lehrtätigkeit am IIT, die er bis 1960 ausführte, arbeitete er von 1945 bis 1947 als Research Associate für Philosophie an der University of Chicago. 1953 leitete er als Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm (HFG) den ersten Grundkurs nach pädogogischen Prinzipien des Bauhauses. 1959/60 lehrte er als Gastdozent an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

  1. Literatur:
  2. · Jeannine Fiedler (1990): Fotografie am Bauhaus, Berlin.
    · Inka Graeve (1993): Walter Peterhans. Fotografien 1927–1938, Essen.
    · Lutz Schöbe (2004): Bauhaus. Fotografie aus der Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau, Florenz.

Walter Peterhans

Bauhaus Dessau: Meister und Lehrender

Zeitraum: 1929–32
Schwerpunkt: Leiter der Fotografieabteilung und Lehrer für Fotografie

Bauhaus Berlin: Meister und Lehrender

Zeitraum: 10.1932–3.1933

Hochschule für Gestaltung Ulm

Zeitraum: 1953

Landeskunstschule Hamburg

Zeitraum: 1959–60
Schwerpunkt: Leiter der Grundlehre als Nachfolger von Kurt Kranz

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