100 jahre bauhaus.
Ein Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2019

Der Anspruch der Bauhäusler*innen, Kunst und Lebenswelt zu reformieren, hat nicht nur Architektur und Wohnräume, sondern auch Menschen in ihrem Denken und Handeln nachhaltig verändert. Ihre Idee von einer interdisziplinären Zusammenarbeit aller Künste geht weit über die historische Existenz des Bauhauses von 1919 bis 1933 hinaus und gibt bis heute Impulse.

 

weiterführender Introtext

Unter dem Motto „Die Welt neu denken“ lud der Bauhaus Verbund 2019 zum 100-jährigen Gründungsjubiläum dazu ein, das Bauhaus und die Moderne neu zu entdecken – in ganz Deutschland, aber auch an vielen Orten weltweit. Ein Ziel des Bauhauses war das Gesamtkunstwerk. Für das 100. Gründungsjahr hat sich die Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar entsprechend für ein dezentrales Jubiläumskonzept engagiert und es im Bauhaus Verbund gemeinsam mit den drei sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen – dem Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Klassik Stiftung Weimar –, dem Bund, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung des Bundes, sowie den Bundesländern Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen realisiert.
Das Bauhaus wurde so innerhalb einer vielfältigen und vielstimmigen Moderne positioniert. Neue Museen wurden an den historischen Bauhaus-Orten Berlin, Dessau und Weimar eröffnet. Anhand der Grand Tour der Moderne ließen sich herausragenden Orte des Bauhauses entdecken. Und auch durch Ausstellungen und Veranstaltungen zu Architektur und Gestaltung, Kunst und Kulturgeschichte, Bildung und Forschung bis hin zu Tanz und Performance wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten des Jahres 2019 dem Ziel des Bauhauses gerecht. Die Resonanz war riesengroß.

Bauhaus Verbund 2019

100 jahre bauhaus war von Anfang an ein Gemeinschaftswerk: Drei sammlungsführende Bauhaus-Institutionen – das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin, die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar –, der Bund, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung des Bundes, sowie elf Bundesländer bildeten ein starkes Team – den Bauhaus Verbund.

Als eine konzertierte Aktion von zahlreichen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen sowie freien Künstler*innen und Wissenschaftler*innen stellte der Verbund vor allem eine zentrale Frage: Wie können wir heute die Impulse des Bauhauses aufgreifen und für unsere Gegenwart und Zukunft fruchtbar machen? Antworten lieferte eine Vielzahl von Ausstellungen und Veranstaltungen. Sie boten im Jubiläumsjahr in Deutschland und international die Möglichkeit, das Bauhaus kennenzulernen – seine Ideen und Methoden, seinen Glauben an die transformative Kraft der Kunst und seine Gesellschaftsutopie.

StanHema

weiterführend Bauhaus Verbund 2019

Die Bedeutung des Jubiläums verdeutlichte auch die Übernahme der Schirmherrschaft des Eröffnungsfestivals durch den Bundespräsidenten Dr. Frank Walter Steinmeier. Der Deutsche Bundestag hatte bereits 2015 eine umfassende Unterstützung der Jubiläumsvorhaben beschlossen. Eine tragende Rolle
bei der Finanzierung des Programms und Koordination der Bundesressorts übernahm die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Dank der gezielten Förderprogrammatik der Kulturstiftung des Bundes konnte neben Rekonstruktionen im Kontext von Bauhaus und Moderne ein deutlicher Schwerpunkt auf künstlerische Neupositionierungen und gegenwartsbezogene Projekte gelegt werden.

2012 und 2013 hatten sich zunächst die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im
Bauhaus Verbund 2019 zusammengeschlossen. 2015 traten die Bundesregierung sowie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen bei. 2016 folgte Hessen, 2017 Hamburg. Der Verbund stand allen Bundesländern offen, die sich dem Erbe des Bauhauses und der Moderne in besonderem Maße verpflichtet fühlen. Zentrales Entscheidungsgremium war das Kuratorium. Den Vorsitz übernahmen – für jeweils ein Jahr alternierend – Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen und damit die Bundesländer, in denen sich die sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen befinden. Den stellvertretenden Vorsitz hatte der Bund inne, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Vorberatend trat regelmäßig die Lenkungsgruppe auf der Arbeitsebene zusammen.

Deutschlandkarte mit den Verbundländern
Somengo
Mitglieder im Bauhaus Verbund 2019

Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar

Die Bauhaus Kooperation ist ein Zusammenschluss der sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen Deutschlands: das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar. Gemeinsam widmen sie sich Forschungs- und Ausstellungsprojekten, die national und international in einem übergeordneten Kontext stehen. Im Auftrag des Bauhaus Verbundes übernahm die Kooperation in Form einer gGmbH die Trägerschaft des Bauhaus-Jubiläums 2019 und unterhielt zu diesem Zweck die Geschäftsstelle in Weimar. Sie steht mit allen drei Bauhaus-Institutionen hinter den Projekten „Bauhaus Agenten“, „bauhaus imaginista“, „Eröffnungsfestival“ und „Grand Tour der Moderne“ und wird auch über das Jahr 2019 hinaus als gemeinnützige Gesellschaft institutionsübergreifende Projekte durchführen. Neben gemeinsamen Forschungsprojekten und der Weiterführung der Grand Tour der Moderne werden Vermittlungsprogramme zur Verfügung gestellt, die im „Bauhaus Agenten“-Programm entstanden sind.

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Prolog: Ausstellungen 2017/2018

2017 veranstalteten die sammlungsführenden Institutionen drei Bauhaus-Schauen, die sich als Prolog zum großen Jubiläumsjahr 2019 verstanden. 2019 zeigten die Bauhaus-Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar drei große  Jubiläumsausstellungen mit bislang nie gezeigten Sammlungsschätzen, Designklassikern und Formexperimenten.

„Handwerk wird modern. Vom Herstellen am Bauhaus“ war die Auftaktausstellung der Stiftung Bauhaus Dessau zum 100-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses im Jahr 2019. Im Mikrokosmos der konkreten Werkstattpraxis
wurde gezeigt, in welchem Spannungsfeld das Handwerk am Bauhaus als Utopie, aber auch in Koexistenz mit der Industriekultur neu definiert wurde. Über Skizzen, Unterrichtsaufzeichnungen, Materialstudien, Objekte, Fotos und Dokumente erfuhren die Besucher*innen vom Entwerfen, Machen und Herstellen am Bauhaus. Aktuelle Designpositionen, die das Handwerk als kritische gestalterische Praxis entwerfen, traten in der Ausstellung in einen Dialog zum modernen Handwerk am Bauhaus.

„Handwerk wird modern.
Vom Herstellen am Bauhaus“

13.4.2017–7.1.2018
Bauhaus Dessau

Kurator*innen
Dr. Regina Bittner, Renée Padt

Besucher*innenzahl
32.000

Publikationen
Für die Stiftung Bauhaus Dessau von Regina Bittner und Renée Padt (Hrsg.): Handwerk wird Modern. Vom Herstellen am Bauhaus. Bielefeld/Berlin: Kerber 2017. Ausstattung: 252 Seiten, zahlreiche s/w und farbige Abb., gebunden, deutsche und englische Ausgabe.

Gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes und Lotto Sachsen-Anhalt.

 

Nach der Stiftung Bauhaus Dessau folgte die Klassik Stiftung Weimar mit ihrer Auftaktausstellung zur Rolle des künstlerischen Ideentransfers weit über das Bauhaus hinaus. Die Ausstellung spannte einen großen Bogen vom Kennenlernen der Bauhäusler*innen in Weimar über ihre Zeit an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) bis nach Kalifornien, wo die vor den Nationalsozialisten geflohene Künstlerin Marguerite Friedlaender-Wildenhain die Kunst- und Keramikschule „Pond Farm“ gründete. Zahlreiche Korrespondenzen, fotografische und filmische Dokumentationen sowie eine interaktive Medienstation beleuchteten den künstlerischen Ideentransfer des Freundeskreises bis weit in das 20. Jahrhundert hinein.

„Wege aus dem Bauhaus. Gerhard
Marcks und sein Freundeskreis“

17.8.2017–5.11.2017
Neues Museum Weimar

Kuratorin
Anke Blümm

Besucher*innenzahl
7.000

Publikationen
Ulrike Bestgen, Anke Blümm u. a. (Hrsg.): Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis. Weimar/ Bremen: Klassik Stiftung Weimar 2017/18. Ausstattung: 288 S. mit meist farb., teils ganzseit. Abb., gebunden.

Förderer
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Klassik Stiftung Weimar, des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen, des DFG-Projektes „Bewegte Netze. Bauhaus-Angehörige und ihre Beziehungsnetzwerke in den 1930er- und 1940er-Jahren“ der  Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Universität Erfurt.

 

„New Bauhaus Chicago. Experiment Fotografie und Film“ war die Auftaktausstellung des Bauhaus-Archivs / Museum für Gestaltung, Berlin zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses. Gezeigt wurde die bisher umfassendste Schau zur Fotografie am New Bauhaus und am Institute of Design außerhalb der USA. Vorgestellt wurden die Akteure und Institutionen, die seit der Gründung des New Bauhaus in Chicago im Jahr 1937 die Fotografie inspiriert und geschaffen, gesammelt und der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Das breite Spektrum der Abbildungen reichte von abstrakten Fotogrammen und Materialexperimenten bis hin zu konzept- und prozessorientierten Werkreihen. Zeitgenössische Arbeiten aus Chicago rundeten das Bild ab und reflektierten die Bedeutung des Bauhaus-Gedankens für die Gegenwart.

„New Bauhaus Chicago. Experiment Fotografie und Film“
15.11.2017–5.3.2018

Kuratorin
Dr. Sibylle Hoiman, Dr. Kristina Lowis

Besucher*innenzahl
36.000

Publikationen
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung (Hrsg.): New Bauhaus Chicago. Experiment Fotografie. München: Hirmer 2017. Ausstattung: 200 Seiten, ca. 150 Abb. in Farbe, gebunden, deutsche und englische Ausgabe. Mehr …

Förderer
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.


Neue Museen und Jubiläumsausstellungen

Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin:
original bauhaus

Katalog „original bauhaus“

Ausgehend von 14 bekannte und vergessene Bauhaus-Originalen entfalten sich im Katalog der Ausstellung „original bauhaus“ 14 Fallgeschichten: Wie wurde die Sitzende im Stahlrohrsessel zur berühmtesten Unbekannten des Bauhauses? Hat das Haus am Horn in Weimar einen heimlichen Zwilling? Wieso blieb das Tee-Extraktkännchen, als Prototyp für die Industrie geschaffen, immer Unikat?

Prestel Verlag

„original bauhaus übungsbuch“

Der Vorkurs gehört zu den einflussreichsten Innovationen der Bauhaus-Pädagogik. Materialstudien oder Papierfaltungen sind bis heute Teil des Kunstunterrichts. Das Übungsbuch versammelt 50 Übungen aus dem Unterricht von Johannes Itten, László Moholy-Nagy und Josef Albers, die jedem die Entfaltung seiner individuellen Fähigkeiten ermöglichen sollten.

Prestel Verlag

365 Tage Bauhaus

Mehr als 2.500 Veranstaltungen an über 900 Orten im In- und Ausland, organisiert von mehr als 560 Veranstalter*innen – ein Blick auf die Zahlen genügt, um zu sehen, dass das Bauhaus-Jubiläum weit über die drei Städte der Bauhaus-Institutionen in Weimar, Dessau und Berlin hinausreicht und sich an vielen Orten im In- und Ausland niedergelassen hat. Zahlen wie diese sind immer gut, um einen Überblick zu bekommen und etwas Greifbares in den Händen zu halten. Dennoch war es gerade das Nichtkalkulierbare, Unerwartete und Emergente, das das Bauhaus-Jubiläum zu einem ganz besonderen Jahr machte und unsere Erwartungen weit übertraf. Aus dem Begriff des Bauhaus heraus hat sich eine unglaubliche Vielzahl von Verbindungen entwickelt, und bislang unbekannte Vektoren wurden sichtbar. Sie reichen von direkten Bezügen zum historischen Bauhaus mit seiner Lehre und seinen Menschen über eine Weiterentwicklung und Neuinterpretation der Werke bis hin zu einem Anknüpfen an die abstrakten Konzepte und Ideen und deren Rezeption im Jahr 2019. Denn jede Epoche ist verankert in ihrer Zeit, und auch eine Vergangenheit wie die des historischen Bauhaus war einmal Gegenwart. Sie kann sich ihre Gegenwärtigkeit nur dadurch bewahren, dass sie neu gelesen wird. Dies geschah im Jubiläumsjahr durch Rückbesinnung und Vorausschau, Verbindung und Entfremdung, Lokalität und Globalität. Und dennoch, mehr als eine Dialektik der Gegensätze war das Jubiläum ein Zusammenkommen in Vielfalt. Diese Vielfalt manifestiert sich auf den verschiedensten Ebenen: Architektur trifft auf die Körperlichkeit des Tanzes, Theater trifft auf den digitalen Raum, künstlerische Praktiken treffen auf Wissenschaft, eine Schule trifft auf Welt.

356 Tage Bauhaus 2

Das Bauhaus ist so nah, wenn man nur genau hinsieht. Das machte die Grand Tour der Moderne deutlich. Noch heute führt sie quer durch Deutschland zu architektonisch besonderen Orten der Moderne. Vom Haus Schminke in Löbau über den Milchhof Arnstadt bis hin zum Olympiastadion in München bietet die Tour einen Streifzug durch 100 Jahre Architekturgeschichte. Auf globaler Ebene widmete sich Spinning Triangles von SAVVY Contemporary der kritischen Auseinandersetzung mit den Ideen des Bauhaus. An vier Stationen in Berlin, Dessau, Kinshasa und Hongkong ging man mit lokalen Akteuren der Frage nach, wie eine zeitgenössische Designausbildung und -rezeption vor dem Hintergrund postkolonialer Geschichte gedacht und gestaltet werden kann. Mit virtuellen und physischen Realitäten  beschäftigte sich sowohl das „Totale Tanz Theater“ der Interactive Media Foundation, eine 360°-Virtual-Reality-Installation, als auch der „Verrat der Bilder“ der Künstlergruppe Nico & the Navigators, die in einer Augmented-Reality-Performance echte Schauspieler auf digitale Überlagerungen treffen ließ.

Foto: SAVVY Contemporary
Mit Stationen in Dessau, Berlin, Kinshasa und Hong Kong, widmet sich das Projekt „Spinning Triangles: Ignition of a school of design“ der weltweiten Rezeption von Designpraktiken und -ausbildung, organisiert von SAVVY Contemporary, verschiedene Veranstaltungen in 2019, hier zu sehen: Summer School in Berlin (22.07.–18.08.2019)

356 Tage Bauhaus 3

Kunst, Kultur und Sport trafen beim Bauhaus-Marathon in Weimar aufeinander. Auf der 42,2 km langen Strecke wurden Kulturauszeiten eingeplant, wo man architektonisch bedeutende Orte in Weimar und dem Weimarer Umland besichtigen konnte. Eine reflektierte Sichtweise sowohl auf das 100-jährige als auf das 50-jährige Bauhaus-Jubiläum bot der Württembergische Kunstverein Stuttgart mit der Ausstellung „50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus 1968“. Vor 50 Jahren hat der Kunstverein die Ausstellung „50 Jahre Bauhaus“ initiiert, die bis heute als eine der wichtigsten Nachkriegsausstellungen zum Bauhaus betrachtet wird. Die Nachfolgeausstellung setzte an den gesellschaftspolitischen Umbrüchen der 1960er-Jahre an und betrachtete das Bauhaus, seine historischen Kontexte und die Geschichte(n) seiner Rezeption aus heutiger Perspektive. Wie kann Lernen in Zukunft aussehen? Dies beleuchtete die „Floating University“, initiiert von raumlaborberlin, die im Regenrückhaltebecken des Tempelhofer Feldes in Berlin ihre Wirkungsstätte fand. Die „Floating University“ war ein temporäres innerstädtisches Labor für kollektives, erfahrungsorientiertes Lernen und transdisziplinären Austausch. Auf den Plattformen, die sich über das Wasser des Beckens erstrecken, fand sich Platz für Diskussionen und Workshops.

Veranstaltungen im Jubiläum

Hier können Sie die vergangen Veranstaltungen des Bauhaus-Jubiläums recherchieren.

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Folge dem Bauhaus in die Welt!

Dem Jubiläum haben sich auf fast allen Kontinenten Partnerinstitutionen angeschlossen, die ihrerseits Ausstellungen, Festivals und Konferenzen veranstaltet haben. Der Bauhaus Verbund begrüßte diese Kooperationen, und die Geschäftsstelle 100 jahre bauhaus vereinbarte mit einem Letter of Intent gegenseitige Marketingmaßnahmen. Hier zeigte sich einmal mehr, auf welch großes Interesse das Thema Bauhaus im Ausland stößt, denn die Initiative für die Veranstaltungen kam aus Institutionen der jeweiligen Länder. Die Beweggründe dafür sind vielfältig, und so wird unter anderem auf die Emigration ehemaliger Bauhäusler, auf internationale Bauhaus-Studierende oder auf die zeitgenössische Rezeption der Bauhaus-Ideen im Kontext des Landes Bezug genommen.

Folge dem Bauhaus in die Welt! 2

In Europa gehörte zum Beispiel das Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam zu den Partnerinstitutionen. Dort gab die Ausstellung „netherlands bauhaus – pioneers of a new world“ Einblicke in die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Niederlanden und dem Bauhaus. Denn der Einfluss war nicht einseitig. Niederländische Künstler prägten mit ihren Ideen die Gründungsphase des Bauhaus. So wurde zum Beispiel das Magazin „De Stijl“, das Theo van Doesburg, Piet Mondrian, Gerrit Rietveld und J. J. P Oud herausgegeben haben, von den Lehrenden und Studierenden am Bauhaus gelesen. In Israel hat sich das Liebling Haus – The White City Center dem Jubiläum angeschlossen. Das Haus ist Teil der Weißen Stadt in Tel Aviv, eines Ensembles aus 4.000 Gebäuden, das in den 1930er- und 1940er-Jahren errichtet wurde und heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Die Ausstellung „Transferumbau – Liebling“ ging der Entstehungsgeschichte des Liebling Hauses nach, die durch die Verwendung von Baumaterialien aus Deutschland geprägt ist. Es gab zu jener Zeit ein Transferabkommen zwischen Zionisten in Palästina und Nationalsozialisten in Deutschland und die Ausstellung hat dieses aus künstlerischer, architektonischer und politischer Perspektive betrachtet. Auch jenseits des Atlantiks wurde das Jubiläum gefeiert. Auf historischen Pfaden wandelte man bei einem Besuch des Institute of Design des Illinois Institute of Technology in Chicago, das 1938 als The New Bauhaus von László Moholy-Nagy gegründet wurde. Das Jubiläum wurde dort unter anderem mit dem Designfestival „Shapeshift“ gefeiert. In Asien sei exemplarisch das Festival „798 Bauhaus | +86 Design Festival“ in Peking zu nennen, das dort in der 798 Art Zone stattfand – einem Künstlerviertel in einem ehemaligen Industriekomplex aus Backstein, der in den 1950er-Jahren als gemeinschaftliches Bauprojekt der Volksrepublik China und Sowjetunion unter architektonischer Federführung der DDR entstanden ist. Außerdem schickte unser Projektpartner die Wohnmaschine – einem Miniaturnachbau des Dessauer Bauhauses – auf Tour durch China.


Projekte der Bauhauskooperation im Jubiläum

Fakten

Laufzeit
16.1.2019 – 24.1.2019
Akademie der Künste Berlin, Standort Hanseatenweg

Schirmherrschaft
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier

Projektteam
Künstlerische Leitung: Bettina Wagner-Bergelt
Projektleitung und Administration: Finn Jensen
Produktionsleitung und künstlerische Mitarbeit: Peter Boragno
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Yvonne von Duehren
Mitarbeit: Lydia Bayer, Mechthild Ermisch, Andreas Hahn, Clarissa Seidel
Organisatorische Durchführung des Festivals: sauerbrey I raabe . büro für kulturelle angelegenheiten

Beteiligte Künstler*innen
Ca. 250

Durchgeführte Produktionen
19 Theater-, Tanz- und Konzertproduktionen
6 Workshops
6 Fachveranstaltungen und Vorträge

Konzert- und Theaterbesucher*innen
Ca. 7.000

Austellungsbesucher*innen
Ca. 6.200

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Eröffnungsfestival: Auftakt in Berlin

Das Eröffnungsfestival 100 jahre bauhaus vom 16. bis 24. Januar 2019 in der Berliner Akademie der Künste bildete den Auftakt der bundesweiten Feierlichkeiten zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhaus. Es lud seine Besucher*innen auf eine kreativ-experimentelle Reise rund um die legendäre Bauhausbühne ein.

Konzerte, Installationen, Puppen- und Sprechtheater, Tanz und Film, Workshops und Lecture-Demonstrations, Spiele und Feste: Das Programm bot zahlreiche unterschiedliche Formate für Klein und Groß, Jung und Alt, für Bauhaus-Kenner und -Neuentdecker. Mit Lust und Neugier sollten die herausragenden historischen
Zeugnisse des Bauhauses sowie die Spuren und Impulse dieser Kunstform für unsere Gegenwart und Zukunft neu entdeckt und erkundet werden. Das Programm des Festivals stand unter der künstlerischen Leitung von Bettina Wagner-Bergelt, die zahlreiche Künstler*innen aus der ganzen Welt nach Berlin eingeladen hatte, um den Geist des Bauhauses in der Tradition von Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy, Paul Klee und vielen anderen wiederzubeleben. In Anlehnung an die Bauhauswoche und die legendären Bauhausfeste entstand eine kreative Atmosphäre des Experimentierens und Forschens, des Lehrens und Lernens, des Mitmachens und Weiterdenkens. Kunst und Technik, Licht, Farbe, Klang und Bewegung sowie das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine spielten eine zentrale Rolle im Programm. Die Virtual-Reality-Installation „Das Totale Tanz Theater“, eine Zusammenarbeit der Interactive Media Foundation mit dem weltweit gefragten Choreografen Richard Siegal und Artificial Rome, erkundete dieses Verhältnis tänzerisch und ließ die Besucher*-innen immersiv in die virtuelle Bühnenwelt eintauchen. Das Eröffnungsfestival stand unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, der das Event am 16. Januar feierlich eröffnete. Es fand in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin statt.

 

 


Fakten

Laufzeit
März 2018 – April 2020
bauhaus imaginista

Mai 2019–Mai 2020
Collected Research Tour

Projektteam
Künstlerische Leitung und Kuratoren: Marion von Osten, Grant Watson
Projektleitung: Silke Baumann, Julia Jung, Malte Roloff
Projektverwaltung: Philipp Krüger
kuratorische Assistenz: Franziska Zahl
Wissenschaftliche Hilfskräfte: Helena Casas, Ulrike Henneke, Jonas von Lenthe
Registrarin: Annette Schryen
Bildredaktion: Iris Ströbel
Redaktion Onlinejournal: Marion von Osten, Anja Guttenberger, Iris Ströbel, Michael Baers

Besucher*innenzahlen
Berlin: 30.000
Bern: 32.000
Hangzhou: 96.000
Kyoto: 158.000
Moskau: 100.000
Notthingham: 60.000
São Paulo: 15.000

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bauhaus imaginista

48 Städte, 36 Länder, 4 Kontinente – in Ausstellungen, Publikationen, Symposien, Workshops und Langzeitstudien ging bauhaus imaginista der internationalen Rezeption des Bauhauses nach und untersuchte, wie es sich durch den Kontakt mit anderen Kulturen weltweit verändert hat. Mit einem internationalen Team von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Designer*innen sowie mit institutionellen Partnern in Marokko, China, den USA, Japan, Russland, Brasilien, Nigeria, Indien, Deutschland und Großbritannien, entwickelten Marion von Osten und Grant Watson dieses Projekt und realisierten es gemeinsam mit dem Goethe-Institut sowie dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Mit Ausstellungen und Veranstaltungen in Rabat, Hangzhou, New York, Kyoto, Tokio, Moskau, São Paulo, Lagos, New Delhi, Berlin, Bern, Nottingham und Istanbul ist es das erste Großprojekt seiner Art, das sich nicht primär an einer westlichen Wahrnehmung des Bauhauses orientierte, sondern versuchte, diese Lesart aus globalen Perspektiven zu ergänzen und zu korrigieren.


Fakten

Schirmherrschaft
Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien

Projektteam
Leitung: Antje Horn
Assistenz: Anne Werner

Jury
Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Bauhaus-Universität Weimar, Professor für Denkmalpflege und Baugeschichte
Prof. Dr.-Ing. Dr. Werner Durth, Technische Universität Darmstadt
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes, Deutsche Zentrale für Tourismus
Nils Hoheußle, Leiter des Landesbüros „Kulturagenten für kreative Schulen Baden-Württemberg“
Kai Koch, Vizepräsident des Bundes Deutscher Architekten (BDA)
Tobias Timm, Journalist, DIE ZEIT
Dr. Ulrike Wendland, Landeskonservatorin, Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege Sachsen-Anhalt

Förderung
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie durch das Land Sachsen-Anhalt und den Freistaat Thüringen.

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Grand Tour der Moderne

Reisen bildet, sagt man gemeinhin, denn ohne Frage erweitert es den Horizont und macht Spaß. In diesem Sinn stellen die für die Grand Tour der Moderne ausgewählten Bauten besondere Reiseziele dar. Jedes im Spannungsfeld von Bauhaus und Moderne entstandene Bauwerk setzt(e) vielfältige Impulse und trug zur Verbreitung des Neuen Bauens bei: Wohnsiedlungen, Stadthallen, Kaufhäuser, Sport- und Kulturbauten, Gärten und Parks, Fabrik und Betriebsanlagen, aber auch Schulen. Das Bauhaus als Schule war Teil dieser Entwicklung. Kurz nach seiner Gründung wurden Pläne für eine Musterwohnsiedlung in Weimar entworfen. Tatsächlich realisiert wurde nur das heute zum Weltkulturerbe zählende Haus Am Horn. In Dessau entstanden die einzigartigen Schul- und Werkstattgebäude, die Meisterhäuser und schließlich die Siedlung Dessau-Törten und die Laubenganghäuser. Aber auch fernab der Bauhaus-Wirkungsstätten hat das Neue Bauen seine Spuren hinterlassen, so im rheinlandpfälzischen Kindenheim mit dem Weingut Kreutzenberger, in der Siedlung Loheland, im hessischen Künzell bei Fulda wie auch in Sachsen mit den Häusern Schminke und Rabe in Löbau und Zwenkau. Mit den zusammengestellten Bauten spannt die Grand Tour der Moderne ein Netz übers Land, mit vielen Knotenpunkten auch in der Peripherie, abseits der großen Straßen. Die Grand Tour der Moderne gibt hilfreiche Tipps und Hinweise, wie man diesen Spuren folgen, sie erkunden, erfahren und vor allem erleben kann. Den Horizont zu erweitern, gehört mehr denn je dazu, unsere Welt zu verstehen und die Zukunft zu entwerfen.


Fakten

Timeline
27.9. – 05.11.2019
Auf den Spuren der „Bauhaus-Moderne“
Bauhaus-Museum Weimar

19.9.2019 – 20.6.2020
Auf den Spuren der „Bauhaus-Moderne“
Liebling Haus – The White City Center, Tel Aviv

30.1. – 29.2.2020
The Matter of Data.
Satellit. Architektur Galerie, Berlin

Projektteam
Projektleiterin, Kuratorin: Prof. Dr. Ines Weizman
Projektteam: Vera Heinemann, Anna Luise Schubert

Besucher*innenzahlen
Tel Aviv: ca. 50.000 Besucher*innen über den gesamten Ausstellungszeitraum
Bauhaus-Museum Weimar: ca. 60.000 Besucher*innen über den gesamten Ausstellungszeitraum
Satellit. Architektur Galerie, Berlin: ca. 1.000 Besucher*innen über den gesamten Ausstellungszeitraum

Förderung
Ein Projekt des Centre for Documentary Architecture e.V. unter der Leitung von Prof. Dr. Ines Weizman. Auf Initiative der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar. Aus Anlass von 100 jahre bauhaus im Rahmen der Triennale der Moderne 2019. Gefördert durch das Auswärtige Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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The Matter of Data

Die unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Ines Weizman konzipierte Ausstellung „The Matter of Data“ stellte Forschungsergebnisse, Materialdokumentationen und Filmstudien des Centre for Documentary Architecture (CDA) vor, dessen digitales Archiv sich der Geschichte der Moderne, ihrer Exil- und Transfergeschichten sowie diversen Nachleben und Neuinterpretationen widmet. Am Beispiel der Politik und Logistik des Transfers von Baumaterialien zwischen Deutschland und dem britischen Mandatsgebiet Palästina in den 1930er Jahren, der unter anderem durch die kontroversen Ha’avara-Vereinbarungen zwischen dem Reichswirtschaftsministerium, der Zionistischen Vereinigung für Deutschland und der Jewish Agency for Palestine gefördert wurde, wurde Architektur als Verdichtung und Dokument historischer und politischer Beziehungen vorgestellt. Im Hinblick auf die internationale Resonanz des Bauhaus-Jubiläums
2019 hinterfragte die Ausstellung außerdem die politische Dimension des Begriffs „Bauhaus-Moderne“ und untersuchte die Komplexität der Exil- und Fluchtgeschichte der Moderne zwischen Deutschland und ehemals Palästina. Da sich die Zeugnisse dieser Geschichten in der Materialität der Architektur aufspüren lassen, wurden denkmalpflegerische Analysen unternommen, die buchstäblich an den Schichten der vermeintlich weißen Fassaden der sogenannten „Weißen Stadt“ Tel Aviv kratzten. Am Beispiel des „Liebling Haus(es)“ (Architekt: Dov Karmi, 1937) in Tel Aviv decken sie in den  tieferliegenden Farb- und Materialschichten sowohl die Entstehungsgeschichte der Stadt im Kontext von Flucht und Migration als auch ihre Politisierung und Vermarktung auf.

Das Konzept der Ausstellung wurde entlang zweier Achsen organisiert: Material und Daten – Matter and Data –, durch die sich Expertisen von Denkmalpfleger*innen und Architekt*innen sowie Erinnerungen ehemaliger Bewohner*innen in filmischen Dokumentationen, Archivstudien, Materialanalysen und digitalen Bauaufnahmen in einer sowohl taktilen als auch medialen Präsentation verknüpften. Die Ausstellung basierte auf einem wachsenden digitalen Archiv, das vom Centre for Documentary Architecture zusammengetragen wird und sich der Geschichte der Moderne und ihres verschiedenartigen Nachlebens widmet. Diese Onlineplattform erfüllt nicht nur die Funktion eines Archivs, sondern dient sowohl dem Fachpublikum als auch der interessierten Öffentlichkeit als Recherchetool.

Das Centre for Documentary Architecture (CDA) ist ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk von Architekt*innen, Filmemacher*innen, Künstler*innen und Programmierer*innen, die Architektur als Dokumente politischer Beziehungen und Veränderungen erforschen.


Fakten

Projektteam
Programmkoordination: Dr. Silke Feldhoff
Kulturstiftung des Bundes: Friederike Zobel

Berlin – Bauhaus Agent*innen: Friederike Holländer (2016 bis 2020),
Tullia Tarsia in Curia (02/2019 bis 2020),
Doro Petersen (12/2018 bis 03/2019),
Maria Ricci (05/2018 bis 12/2018),
Anja Edelmann (09/2016 bis 04/2018)
Projektleitung: Nina Wiedemeyer (Kuratorin)

Weimar – Bauhaus Agent*innen: Maxie Götze, Valerie Stephani,
Johannes Siebler, Laura Meinhardt (seit 2018)
Projektleitung Klassik Stiftung Weimar: Regina Cosenza, Folker Metzger (Stabsreferat Kulturelle Bildung)
Dessau – Bauhaus Agent*innen: Anne Schneider, Silke Wallstein, Tabea Kießling (bis 09/2019), Philine Sollmann (bis 12/2019), Christin Deringer (seit 10/2019), Frank Thinius (seit 01/2020)
Projektleitung: Karin Kolb, Jutta Stein (Kuratorische Werkstatt)
 

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bauhaus agenten

Im Rahmen dieses Vermittlungsprogramms, das in der deutschen Museumslandschaft einzigartig ist, erforschten die Bauhaus Agenten vier Jahre lang gemeinsam mit Schüler*innen, Lehrer*innen, Kurator*innen, Künstler*innen und vielen anderen Menschen neue Wege der Museumsgestaltung und Bauhaus-Vermittlung. Neben den drei Bauhaus-Institutionen in Weimar, Dessau und Berlin beteiligten sich 36 Partnerschulen und mehr als 10.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zwischen Herbst 2016 und Sommer 2020 am Programm. Kinder und Jugendliche wurden zu Vermittlungsexpert*innen, das Bauhaus zum Lehrinhalt an den Schulen. Gemeinsam mit den Bauhaus Agent*innen hinterfragten und testeten sie, was man heute vom Bauhaus lernen kann, wie man lernen möchte und wie die neuen Bauhaus-Museen zu lebendigen und zugänglichen Orten werden können. Ihre Ideen flossen in das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm vor Ort und in die Gestaltung der neuen Bauhaus-Museen ein.


Fakten

Team der Geschäftsstelle*
Leitung: Christian Bodach

Programmkoordination: Doreen Reinhold, Stephan Jäger, Mechthild Ermisch

Mitarbeit Programmkoordination: Dominique Wollniok, Maximilian Netter, Christina Schinzel

Kommunikation: Andrea Brandis

Mitarbeit Kommunikation: Nicole Dunkel, Katinka Sauer, Thomas Vogl, David Chazarenc, Caroline Kull, Christina Schinzel

Verwaltung und Finanzen: Andreas Oelsner, Tanja Flach, Nicole Dunkel

Büroorganisation: Linda Schmidt, Caroline Kull

*einschließlich Teilzeitkräften, Elternzeitvertretungen etc.

Markenagentur
Stan Hema GmbH, Berlin

PR-Agentur
Kathrin Luz Communication, Köln

Tourismusagentur
projekt2508 GmbH, Bonn

Social Media
Somengo GmbH, Jena

Webprogrammierung
XIMA MEDIA GmbH, Dresden

Geschäftsstelle 100 jahre bauhaus

Zur Koordination und Bündelung sämtlicher Aktivitäten zum Bauhaus-Jubiläum wurde zum 1. Juli 2016 die zentrale Geschäftsstelle des Bauhaus Verbundes 2019 in Weimar eingerichtet. Diese wurde in den Jahren 2016 bis 2020 finanziert durch Zuschüsse des Bundes, ausgereicht durch die Kulturstiftung des Bundes, sowie die Länder Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Das Team der Geschäftsstelle übernahm die deutschlandweite und internationale Programmkoordination mit über 560 Partnern. Es war federführend verantwortlich für die  Dachmarkenkommunikation mit der Marke bauhaus100 und die Marketingkampagne „Die Welt neu denken“. Weiterhin übernahm die Geschäftsstelle die Projektverwaltung und -steuerung der überregionalen Höhepunkte des Jubiläumsprogramms (100 jahre bauhaus. Das Eröffnungsfestival, bauhaus imaginista, Grand Tour der Moderne, The Matter of Data) in Trägerschaft der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar. Die Planung, Organisation und Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Projektteams

Netzwerkarbeit und Programmkoordination

Über 560 Veranstalter*innen, darunter zahlreiche im Ausland, koordinierte das Team der Geschäftsstelle. Auf bauhaus100.de trug es mehr als 2.500 Veranstaltungen an über 900 Veranstaltungsorten in über 270 Städten mit einer sehr großen Bandbreite zusammen. Das so gebündelte Gesamtprogramm bildete die Grundlage für zahlreiche Ausspielungen in den Kommunikationskanälen von bauhaus100 und in den gedruckten Programmheften. Über Schnittstellen wurden die Daten bei zahlreichen Programm- und Marketingpartnern sichtbar. Unterschiedlichste Medien profitierten von der thematischen und zielgruppenspezifischen Aufbereitung. Neben der technischen Unterstützung der Programmmacher*innen bei der Datenpflege übernahm das Team der Geschäftsstelle u. a. die Pflege der POI-Daten, die thematische Strukturierung und die Clusterbildung des Veranstaltungsprogramms.
Dies ermöglichte eine programmatische Fokussierung in der Kommunikation der Jubiläumsformate.

Die Geschäftsstelle lud die Veranstalter*innen in den Jahren 2017 bis 2019 zu mehreren Netzwerktreffen und thematischen Arbeitsrunden ein. Ziel war es, in einem kreativen Prozess den programmatischen Austausch zwischen den Kulturträgern frühzeitig zu ermöglichen. So wurden die Programmbausteine sinnvoll ergänzt, die Profile der Formate stärker ausdifferenziert und die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Institutionen sowie der Austausch zwischen Kurator*innen, Künstler*innen, Programmkoordinator*innen sowie Touristiker*innen nachhaltig gefördert. Die Netzwerk- und Clustertreffen ermöglichten es, die Themenvielfalt zu bündeln, Synergien zu schaffen und die einzelnen Akteur*innen stärker miteinander zu vernetzen.

Foto: Marcus Glahn
Netzwerktreffen 2019 am 4.11.2019 in der Weimarhalle, Weimar

Tourismus

Die Geschäftsstelle koordinierte die Tourismusorganisationen im Bauhaus Verbund: Die Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT) spielte „Bauhaus“ erfolgreich als Jahresthema für alle internationalen Marketingaktivitäten u. a. mit einer TINY [BAU] HAUS-Tour mit neun Stationen von Paris bis Kopenhagen, durch eine intensive Social-Media-Kommunikation unter dem Motto #CelebratingBauhaus und mit der Filmreihe „Great Big Story“ zusammen mit dem Medienpartner CNN.

Tourismus 2

Die Landesmarketingorganisationen platzierten passende touristische Produkte im Rahmen ihrer Landeskampagnen. Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Nordrhein-Westfalen und weitere Bundesländer präsentierten das Bauhaus-Jubiläum offensiv auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin. Die Stadtmarketing- und Tourismusorganisationen in etlichen Kommunen, wie Weimar, Dessau, Berlin, aber auch in Orten wie Celle, Leipzig und Karlsruhe entwickelten eigene touristische Bausteine, Touren und Angebote. Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals 2019 unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ wurden deutschlandweit unzählige Bauten der Moderne zugänglich gemacht.

Mit dem Projekt Grand Tour der Moderne konnte ein wesentlicher Beitrag zur Vermittlung und touristischen Sichtbarkeit der Bauten der Moderne geleistet werden. Neben Publikationen (Booklet, Flyer, Kinderbuch, Reisebuch) wurde die Grand Tour auch auf dem Portal ferienstrassen.info gelistet. Auf der Website grandtourdermoderne.de wurden zudem Tourenempfehlungen und Informationen zur Zugänglichkeit interaktiv bereitgestellt. Erstmals kam so das UNESCO-Welterbe Bauhaus unter die Top 100 der beliebtesten Reiseziele in Deutschland (Ergebnis der Onlineumfrage 2019/2020 der Deutschen Zentrale für Tourismus mit über 13.000 Teilnehmern aus aller Welt).

Aus den Erhebungen der Landesmarketingorganisationen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie weiteren Bundesländern geht eine deutliche Steigerung der Übernachtungszahlen hervor, die in Verbindung mit dem Bauhaus-Jubiläum gesehen wird. Weitere Ergebnisse wurden in der Markt- und Angebotsanalyse Reiseindustrie zum Bauhaus-Jahr 2019 zusammengefasst.

Tourismus 3

Touristische Maßnahmen der Geschäftsstelle:
– Erstellung eines digitalen und gedruckten Reiseplaners (Deutsch/Englisch) zu den Bauten der Moderne und des Bauhaus
– Präsenz mit zwei eigenen Ständen auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB 2018 und 2019, Culture-Lounge und Halle der DZT)
– Unterstützung von Reiseveranstaltern bei der Planung von Reisen zu den Bauhaus-Stätten und Orten der Moderne
– Präsenz beim DZT Summit in Weimar (u. a. mit Touchscreen zur Grand Tour der Moderne und digitaler Pressemappe)
– Präsentation auf verschiedenen Messen (Germany Travel Mart Dresden, Art Cologne Köln, denkmal Leipzig, Frankfurter Buchmesse, Leipziger Buchmesse)
– Bereitstellung englischsprachiger Veranstaltungsinformationen
– Informationsveranstaltungen, Webinare etc. für Wiederverkäufer

zur Grand Tour der Moderne
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