Weitere Disziplinen

1919–1933

Nicht-künstlerische Fächer gehörten von Anfang an zum Programm des Bauhauses. Unterrichtet wurden sie oft von Gastlehrern und Gastprofessoren.

Bauhaus-Archiv Berlin / Michael Schreyer
Stundenplan Bauhaus Weimar für Wintersemester, Autor: Lothar Schreyer oder Schüler der Klasse von Lothar Schreyer, 1921–1922.

Meister und Lehrende

Mart Stam
Hans Wittwer
Alfred Arndt
Ludwig Hilberseimer
Friedrich Engemann

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Schon das Programm von 1919 nannte neben der handwerklichen Lehre und der künstlerischen Ausbildung den wissenschaftlich-theoretischen Unterricht, der Fächer umfasste wie Materialkunde, physikalische und chemische Farbenlehre, Technikgeschichte, Anatomie und Betriebswirtschaft (insbesondere Buchführung und Vertragswesen). In Dessau, wo sich das Bauhaus organisatorisch zwischen Technischer Hochschule, Baugewerkschule und Akademie bewegte, hatte es als Berufsausbildungsstätte damit verbundene Auflagen zu erfüllen. Dazu zählte beispielsweise die Vermittlung naturwissenschaftlicher sowie allgemeiner berufspraktischer Grundlagen. Begonnen wurde damit bereits in der Grundlehre, wo neben der künstlerischen Grundlagenausbildung gleichwertig Darstellende Geometrie, Mathematik, Physik und Chemie gelehrt wurden. Dabei kam die Institution lange Zeit nicht ohne schulische Kooperationspartner aus. In Weimar war es die Baugewerkenschule, in Dessau kooperierte das Bauhaus mit den Technischen Lehranstalten und der Gewerblichen Berufsschule.

Architekten wie Hans Wittwer, Alfred Arndt, Edvard Heiberg, Ludwig Hilberseimer, Mart Stam und Anton Brenner wurden zumeist berufen, während man die Fachlehrer im Nebenamt anstellte oder Vortragskurse halten ließ. Zu den Lehrern in diesem Bereich gehörten ab 1928 hauptsächlich ortsansässige Ingenieure wie Friedrich Köhn (Darstellende Geometrie, Mathematik), Wilhelm Dehnhardt (Heizung und Lüftung), Alcar Rudelt (Baukonstruktionslehre, Mathematik, Eisenbeton, Statik, Festigkeitslehre), Erich Schrader (Mathematik, technische Mechanik, Darstellende Geometrie, Statik), Max Pfeiffer (Baukonstruktionslehre) und Gewerbelehrer wie Artur Krause (Metall), Hermann Schneider (Elektroinstallation), Richard Vogel (Schweißtechnik), Wilhelm Müller (Chemie, Technologie, Baustofflehre), Willi Saemann (Mathematik) und Friedrich Engemann (Darstellende Geometrie, Mathematik, Ausbaukonstruktion). Vor allem die Gewerbelehrer verfügten über eine solide berufspädagogische Ausbildung.

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