Lothar Schreyer

1921–1923 Meister am Bauhaus

Porträt Lothar Schreyer, Foto: unbekannt, 1922.
Porträt Lothar Schreyer, Foto: unbekannt, 1922. © Bauhaus-Archiv Berlin.
  • Geboren 19.8.1886 Dresden-Blasewitz, Provinz Sachsen (Deutsches Reich) | Deutschland
  • Verstorben 18.6.1966 Hamburg, BRD | Deutschland

  • Pseudonym Angelus Pauper

  • Ehe mit Margarete Schreyer

  • Tätigkeiten Autor, Bühnenbildner, Maler

Lothar Schreyer studierte zunächst Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, danach Jura in Berlin und Leipzig. 1910 promovierte er über literarisches und künstlerisches Miturheberrecht. Er begann sich schriftstellerisch zu betätigen und ließ sich gleichzeitig bei Emil Milan in Theaterregie ausbilden. Zwischen 1911 und 1918 arbeitete er als Dramaturg und Regieassistent am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Zudem oblag ihm zwischen 1916 und 1928 die Schriftleitung von Herwarth Waldens Zeitschrift „Der Sturm“. Gleichzeitig lehrte er bis 1924 an der Sturm-Schule für Bühnenkunst und Pantomime. 1918 gründete Schreyer zusammen mit Herwarth Walden die expressionistische Sturm-Bühne, die er bis 1921 leitete. In dieser Zeit wurden auch Schreyers erste Stücke aufgeführt (z. B. „Kreuzigung“, „Kindssterben“).
1921 wurde Schreyer von Walter Gropius als Meister und Leiter der Bühnenwerkstatt an das Staatliche Bauhaus Weimar berufen und lehrte dort bis 1923. Nach dem Misserfolg seiner Aufführung „Mondspiel” verließ er das Bauhaus. Auf Vermittlung von Adolf Behne nahm er eine Tätigkeit am Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin auf. 1924 wurde er Gremienmitglied zur Gründung der Waldorfschule in Berlin und danach bis 1927 zeitweiliger Leiter der Kunstschule Der Weg in Berlin. Von 1928 bis 1932 war er Cheflektor und Hauptschriftleiter für Kultur und schöngeistige Literatur der Hanseatischen Verlagsanstalt in Hamburg. Nach dem Übertritt zum Katholizismus 1933 arbeitete Schreyer unter dem Pseudonym Angelus Pauper schriftstellerisch und verfasste unter anderem für den Caritasverlag Heiligenlegenden. Nach 1945 veröffentlichte er für den Herder Verlag und engagierte sich für die Caritas-Organisation. Bis zu seinem Tod 1966 war er als Maler tätig.

  1. Literatur:
  2. · Klaus Weber (1999): Punkt. Linie. Fläche. Druckgrafik am Bauhaus, Berlin.
    · Dirk Scheper (1988): Oskar Schlemmer. Das Triadische Ballett und die Bauhausbühne, Berlin.

Lothar Schreyer

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