Johannes Itten

1919–1923 Meister am Bauhaus / 1919–1923 stellvertretender Direktor

Portrait Johannes Itten im Malkittel mit Goldenem-Schnitt-Zirkel und Farbstern, Foto: Paula Stockmar.
Portrait Johannes Itten im Malkittel mit Goldenem-Schnitt-Zirkel und Farbstern, Foto: Paula Stockmar. © Kunstmuseum Bern, Itten-Stiftung / Itten-Stiftung, Kunstmuseum Bern / VG Bild-Kunst, Bonn 2020.
  • Geboren 11.11.1888 Süderenlinden, Schweiz
  • Verstorben 25.3.1967 Zürich, Schweiz

  • Ehe mit Hildegard (‘Daniela’) Itten (1894–1952), geb. Anbelang (∞10.9.1919–18.3.1938)
    Anneliese Itten, geb. Schlösser (∞22.4.1939)
  • Kinder Matthias (Matthis) (*12.6.1920)
    Marion (6.1941)
    Klaus (2.1944)
    Thomas (5.1946)

  • Tätigkeiten Maler, Pädagoge

Johannes Itten besuchte zwischen 1904 und 1906 ein Lehrerseminar in Hofwil bei Bern. Von 1908 bis 1909 arbeitete er als Volksschullehrer. Im selben Jahr schrieb er sich an der École des Beaux-Arts in Genf ein und studierte dort bis 1910. Bis 1912 absolvierte Itten ein weiteres naturwissenschaftlich-mathematisches Studium an der Universität Bern und erhielt im selben Jahr seinen Abschluss als Sekundarlehrer. In den folgenden zwei Jahren studierte er an der Stuttgarter Akademie und wurde dort Mitglied im Meisterschüleratelier Adolf Hölzels. 1916 organisierte Herwarth Walden in seiner Berliner Galerie Der Sturm eine erste Einzelausstellung zum Werk Ittens. Im gleichen Jahr siedelte Itten nach Wien über und eröffnete dort eine private Kunstschule.
Im Oktober 1919 wurde Itten als einer der ersten Meister durch Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Bis 1922/23 war er der Leiter des Vorkurses, den er selbst als Einführungssemester entwickelt hatte, und Formmeister aller Werkstätten außer der Keramischen Werkstatt, der Buchbinderei und der Druckerei. Itten trug am Bauhaus sehr zur Verbreitung der religions- und philosophieübergreifenden Weltanschauung Mazdaznan (Meister des Gottesgedankens) bei. Nach internen Differenzen mit Walter Gropius verließ er im März 1923 das Bauhaus.
Itten trat in die internationale Mazdaznan-Tempelgemeinschaft in Herrliberg am Zürichsee ein. 1926 gründete er seine eigene Moderne Kunstschule Berlin. 1932 wurde ihm die Leitung der neu gegründeten Höheren Fachschule für textile Flächenkunst in Krefeld übertragen. 1934 schloss das NS-Regime die Itten-Schule in Berlin. Kunstwerke von Itten wurden 1937 auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt. Im folgenden Jahr kündigte ihm die Krefelder Höhere Fachschule für textile Flächenkunst. Itten ging zunächst nach Holland und übernahm 1938 die Leitung der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums in Zürich. 1943 leitete er zudem die Textilfachschule in Zürich. 1949 erhielt er den Auftrag zum Aufbau des Rietberg-Museums für außereuropäische Kunst in Zürich. An die Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm wurde er 1955 von Max Bill eingeladen. Mehrere große Retrospektiven zu seinem Werk fanden u. a. 1957 im Stedelijk Museum in Amsterdam und 1964 im Kunsthaus Zürich statt.

  1. Literatur:
  2. · Rolf Bothe et al. (1994): Das frühe Bauhaus und Johannes Itten, Ostfildern-Ruit.
    · Brigitte Salmen (2007): Bauhaus-Ideen − Um Itten, Feininger, Klee, Kandinsky: Vom Expressiven zum Konstruktiven, Murnau.
    · Christoph Wagner (2005): Das Bauhaus und die Esoterik: Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Bielefeld.
    · Ernest W. Uthemann (2003): Johannes Itten. Alles in Einem − alles im Sein, Ostfildern.

Johannes Itten

Novembergruppe

Bauhaus Weimar: Meister und Lehrender

Zeitraum: 1.10.1919–31.3.1923
Schwerpunkt: Leiter des Vorkurses und Formmeister

Textilfachschule Krefeld

Zeitraum: 1932–38

Hochschule für Gestaltung Ulm

Zeitraum: 1953

Landeskunstschule Hamburg

Zeitraum: 1954–56
Schwerpunkt: Gastdozent

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