Bauhaussignet Sternenmännchen

Karl Peter Röhl, 1919

In dem von 1919–1921 gültigen Signet des Bauhauses verbindet Röhl Elemente der expressionistischen Gotikrezeption mit asiatischen und germanischen Symbolen.

Bauhaus-Archiv Berlin / © Karl-Peter-Röhl-Stiftung, Weimar
Entwurf für das Bauhaussignet (Sternenmännchen), Entwurf: Karl Peter Röhl, 1919.

Text

So wird der Kopf des Sternenmännchens von einer Variante des chinesischen Yin und Yang geformt, während sein Körper auf die germanische „Lebensbaum“-Rune verweist. Beide Zeichen versinnbildlichen die Verbindung des männlichen und weiblichen Prinzips. Eine weitere dualistische Beziehung besteht zwischen der gefiederten Form links und der Swastika rechts: Hier stehen sich die Symbole für „Ruhe“ und „Bewegung“ gegenüber. Die vom Sternenmännchen emporgestemmte Pyramide steht stellvertretend für den die Künste verbindenden „großen Bau“. Zudem scheint es mit einem Schlüssel ausgerüstet zu sein, der an den mittelalterlichen Bauhüttenschlüssel erinnert. Sonne und Stern verorten den „homo caelestis“ im Universum, dessen Vollkommenheit durch die das Signet begrenzende Kreisform dargestellt wird.

[AG 2015]

  1. Literatur:
  2. Hofstaetter, Constanze (2007): Karl Peter Röhl und die Moderne. Auf der Suche nach dem „neuen Menschen“. Zwischen Nachkriegsexpressionismus, frühem Bauhaus und internationalem Konstruktivismus, Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 41, Petersberg.
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