Trinkhalle, Dessau

Ludwig Mies van der Rohe, 1932

An der Dessauer Kreuzung Sieben Säulen, direkt an der Meisterhaussiedlung, wurde 1932 die sogenannte Trinkhalle errichtet.

Stiftung Bauhaus Dessau (I 19005 F) / © (Schreiber, Fritz) Schreiber, Irmela
Trinkhalle in Dessau, Entwurf: Ludwig Mies van der Rohe / Foto: Fritz Schreiber, 1932.

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Der weiße Bau mit dem markanten Dach kragte aus der Mauer aus, die das Wohnviertel der Bauhaus-Meister nach Osten hin begrenzte. Die Idee stammte von Ludwig Mies van der Rohe, gezeichnet wurde sie jedoch von seinem Schüler Eduard Ludwig. Der Kiosk diente als „Erfrischungshalle“ und bot wohl ausschließlich alkoholfreie Getränke an; die Rede ist von Obst- und Gemüsesäften. Durch die Weltwirtschaftskrise kam die öffentliche Bautätigkeit weitgehend zum Erliegen, die Trinkhalle blieb der einzige Bau von Mies van der Rohe in Dessau.

Hatte die Trinkhalle zunächst den Krieg unbeschadet überstanden, wurde sie um 1970 doch abgerissen, als die DDR Platz für die neue Straßengestaltung benötigte. Mit der 2014 abgeschlossenen städtebaulichen Reparatur der Meisterhaussiedlung durch das Berliner Büro BFM kehrte auch die Trinkhalle, zeitgenössisch interpretiert und auf die pure Form reduziert, zurück an die Kreuzung. Im Juni 2016 eröffnete sie nach über 70 Jahren wieder. Sie hat nun ihre alte Kiosk-Funktion zurück und bietet an den Wochenenden in den Sommermonaten Erfrischungsgetränke sowie Café an.

[AG 2015]

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