Bauhaus Berlin
1932–1933
Durch die politischen Repressalien der Nationalsozialisten und die drastischen Kürzungen der Mittel war die Arbeit der Schule des Bauhauses in Berlin kaum noch möglich. Die kurze und dramatische Berliner Zeit führte bei vielen Bauhäuslern in die innere oder tatsächliche Emigration.
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Durch die politischen Repressalien der Nationalsozialisten und die drastischen Kürzungen der Mittel war die Arbeit der Schule in der letzten Zeit des Bauhauses in Berlin nur noch eingeschränkt möglich. Nach der Hausdurchsuchung durch Polizei und SA samt der anschließenden Versiegelung der Schulräume im April 1933 war an einen ordentlichen Lehrbetrieb nicht mehr zu denken. Die kurze und dramatische Berliner Zeit führte bei vielen Professoren und Schülern vielmehr zum Entschluss, in die innere oder tatsächliche Emigration zu gehen.
Am 30. September 1932 wurde das Bauhaus in Dessau aufgelöst, nachdem die NSDAP 1931 die Gemeinderatswahlen gewonnen hatte. Ludwig Mies van der Rohe, seit 1930 dritter Bauhaus-Direktor nach Walter Gropius und Hannes Meyer, organisierte den Umzug nach Berlin. In einer leerstehenden Telefonfabrik in Berlin-Steglitz nahmen die Bauhäusler im Oktober ihre Arbeit wieder auf. Doch schon am 11. April 1933 wurde das Gebäude von Polizei und SA durchsucht und versiegelt. Dabei wurden 32 Schüler festgenommen. Eine Wiedereröffnung wäre nur unter politisch diktierten und für Mies van der Rohe unannehmbaren Bedingungen möglich gewesen, sodass der Lehrkörper am 20. Juli 1933 die Selbstauflösung des Bauhauses erklärte. In der Nähe des heute nicht mehr existierenden letzten Wirkungsorts des Bauhauses befindet sich in der Birkbuschstraße 49 eine Berliner Gedenktafel.
Nach der Auflösung des Bauhauses in Berlin emigrierte eine große Zahl der am Bauhaus Lehrenden und Studierenden. Sie trugen zur weltweiten Verbreitung des Bauhaus-Gedankens entscheidend bei.