Hinnerk Scheper

1920–1922 Studierender am Bauhaus / 1925–1933 Jungmeister am Bauhaus

Porträt Hinnerk Scheper, „kopf“, Foto: Lucia Moholy, 1927.
Porträt Hinnerk Scheper, „kopf“, Foto: Lucia Moholy, 1927. © Bauhaus-Archiv Berlin / VG Bild-Kunst, Bonn 2020.
  • Geboren 6.9.1897 Wulften (Harz), Provinz Hannover (Deutsches Reich) | Deutschland
  • Verstorben 5.2.1957 Berlin, BRD | Deutschland

  • Geburtsname Gerhard Hermann Heinrich Dühne
  • Spitzname Jupp


  • Tätigkeiten Denkmalpfleger, Maler, Farbgestalter

Hinnerk Scheper, Bruder des Bauhäuslers Hermann Scheper, besuchte zwischen 1918 und 1919 die Kunstgewerbeschule und die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf. Danach wechselte er an die Staatliche Kunstgewerbeschule in Bremen.
Ab dem Wintersemester 1919 studierte er am Staatlichen Bauhaus Weimar und besuchte den Vorkurs von Johannes Itten. 1920 arbeitete er als Geselle in der Wandmalereiabteilung bei Johannes Itten und Oskar Schlemmer und besuchte den Unterricht bei Paul Klee. 1922 legte er die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Weimar ab. Im selben Jahr heiratete er die Bauhaus-Schülerin Louise Berkenkamp. Bis 1925 war er als freiberuflicher Maler und Farbgestalter u. a. im Schlossmuseum Weimar tätig.
1925 berief ihn Walter Gropius zum Jungmeister. Von 1925 bis 1933 war Hinnerk Scheper Leiter der Wandmalereiabteilung am Bauhaus Dessau und am Bauhaus Berlin, ab 1931 Leiter des Unterrichts in Farbe. Daneben übernahm er Restaurierungsarbeiten und entwarf Farbgestaltungen, u. a. für das Essener Museum Folkwang und vor allem für das Dessauer Bauhausgebäude. Von 1929 bis 1931 wurde er vom Bauhaus beurlaubt und nach Moskau berufen. Dort beteiligte er sich am Aufbau des Bauinstitutes Maljarstroi, an dem in den 1930er-Jahren u. a. der Zusammenhang von Architektur und Farbe analysiert wurde. Zudem produzierte er Fotoserien und Reportagen über die Sowjetunion. 1932 arbeitete er mit der Fotoagentur Dephot (Deutsche Photo-Agentur) in Berlin und später auch mit den Agenturen Kind und Atlaphot zusammen.
Nach 1934 war Scheper überwiegend freiberuflich im Rahmen von künstlerischen Farbgestaltungen und Restaurierungsarbeiten in Berlin tätig. Nach dem Kriegsdienst kehrte er 1945 nach Berlin zurück. Dort war er Konservator und Leiter des Amtes für Denkmalpflege und für Erhalt und Wiederaufbau kriegsbeschädigter Bau- und Kunstdenkmäler zuständig. 1953 wurde er zum Landeskonservator ernannt. Parallel dazu lehrte er ab 1952 Denkmalpflege an der Technischen Universität Berlin. Zu seinen letzten Arbeiten zählen die Entwürfe für die Farbgestaltung der Wohnbauten zur Interbau Berlin 1957.

  1. Literatur:
  2. · Ute Brüning (1995): Das A und O des Bauhauses, Berlin.
    · Renate Scheper (2007): Vom Bauhaus geprägt: Hinnerk Scheper. Farbgestalter. Fotograf. Denkmalpfleger, Bramsche.
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