Wabe, Wettbewerbsbeitrag, Berlin
Ludwig Mies van der Rohe, 1922
1921 nahm Mies van der Rohe an einem Wettbewerb für ein Bürohochhaus an der Friedrichstraße in Berlin teil. Sein ungewöhnlicher – und prompt abgelehnter – Hochhausentwurf war wohl vor allem als programmatische Studie zu verstehen, mit der er bei dieser Gelegenheit an die Öffentlichkeit ging. Aus heutiger Sicht ist der Entwurf visionär, denn erstmals waren alle Hauptnutzflächen weitgehend variabel und die Fassade vollständig verglast. Sie ist das erste Beispiel für die „Haut-und-Knochen“-Architektur der späteren Jahre Mies van der Rohes: Eine transparente „Haut“ aus Glas schließt sich dabei um die Knochen eines stählernen Tragwerks.
Bergdoll, Barry (2009): Hüllen aus reinem Glas für einen neuen architektonischen Ausdruck. Mies van der Rohes Beitrag „Wabe“ zum Wettbewerb Bürohaus Friedrichstraße, in: Modell Bauhaus, hg. v. Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Stiftung Bauhaus Dessau und Klassik Stiftung Weimar, Ausstellungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, S. 115ff.