Schönheits.Labor
Ein interaktiver Ausstellungsraum
Wie lässt sich die persönlich Vorstellung von Schönheit abstrahieren und in ausstellbare Objekte übersetzen? Die Schüler*innen des Weimarer Goethegymnasiums widmeten sich genau dieser Aufgabe und konzipierten ihre eigene interaktive Präsentation als Teil der Ausstellung "Winckelmann. Moderne Antike".
Winckelmann – Bauhaus – Gegenwart
Schüler*innen des Weimarer Goethegymnasiums waren eingeladen, für die Ausstellung "Winckelmann. Moderne Antike" im Neuen Museum Weimar einen interaktiven Vermittlungsraum zu entwickeln und darin eigene Objekte zu präsentieren. Nach der Methode des Ästhetischen Forschens sollten sie eigene Fragestellungen innerhalb des Themenkomplexes Schönheit bei Winckelmann, dem Bauhaus und gegenwärtigen Vorstellungen finden und sich damit in einer künstlerischen Arbeit auseinandersetzen. Unter Gesichtspunkten wie Abstraktion, Funktionalität, Normierung, Selbstoptimierung oder der Formulierung neuer Regelwerke lieferte das Bauhaus eine Vielzahl an unerwarteten Ausgangspunkten für die Arbeit an und mit (aktuellen) Vorstellungen von Schönheit.
Goethegymnasiums Weimar
Kerstin Gorke / projektverantwortliche Lehrerin
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Künstlerische Betreuung
Roy Müller / Designer und Mediaarchitekt
Sophia Gröschke und Marit Haferkamp / Kulturvermittlerinnen der Klassik Stiftung Weimar
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Oktober 2016 bis April 2017
Johannes Siebler / Bauhaus Agent
Schüler*innen als Kurator*innen
Über mehrere Monate hinweg entstanden insgesamt 17 Arbeiten, die auf ganz unterschiedliche Weise den Besucher*innen ansprechen und zum Mitmachen einladen: Zum Beispiel ein Tagebuch der Schönheit, das Gäste fortführen können, eine Installation, an der man die Schönheit der Gedanken hinterlassen kann oder den Spiegel der Gesichtsvermessung, vor dem man das eigene Gesicht mit Modellen zur Gesichtsvermessung aus verschiedenen Zeiten vergleichen kann.
Neben den Inhalten des Raums wurde auch die Ausstellungsarchitektur und -gestaltung zusammen mit den Schüler*innen entwickelt und in der Ausstellung eingerichtet. So entstand ein eigener Ausstellungsaufbau mitten im Aufbau der Gesamtausstellung. Die Schüler*innen waren dabei Kurator*innen, Künstler*innen und Ausstellungstechniker*innen in einem.
Über die Arbeit am Projekt haben die Schüler*innen ein komplett neues Verhältnis zum Museum bekommen. Das Schönheits.Labor. ist integraler Teil der Winckelmann Ausstellung und seines Vermittlungsprogramms, ein Gewinn für alle Besucher*innen der Ausstellung. Durch Videobeiträge konnte über die sozialen Netzwerke eine größere Öffentlichkeit erreicht werden. Und nicht zuletzt hat dieses Projekt auch für die beteiligten Kuratoren das Potential erschlossen, das in der Zusammenarbeit eines Museums mit Schüler*innen liegen kann.
(JS 2017)