HfG Ulm
Die Hochschule für Gestaltung Ulm entstand Mitte der 1950er Jahre und genießt auch heute – 50 Jahre nach ihrer Schließung – einen international bedeutsamen Ruf. Die Gründer waren Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher und Max Bill, der zugleich auch die Architektur des Schulgebäudes verantwortete. Als Bauhaus-Schüler übertrug er den Bauhaus-Gedanken in seinen Entwurf für die Hochschulbauten und schuf ein puristisches, sachliches Ensemble mit Werkstatt-Charakter.
Der vielgliedrige Komplex setzt sich aus fünf Trakten zusammen. Die Architektur passt sich hier an die hügelige Landschaft an und nimmt den Hangverlauf in sich auf. Als Campus angelegt, der Zusammenarbeit und -leben bestimmte, gab es neben den Verwaltungs- und Lehrräumen auch Werkstätten, ein Studentenwohnheim, eine Mensa und eine Reihe von Doppelhäusern für die Dozenten. Über einen langen Gang wurden die einzelnen Flach- und Hochbauten verbunden.
Was die Materialwahl betrifft, war Max Bill an ein knappes Budget und Materialspenden der Industrie gebunden. Ausgeführt wurde der Bau schließlich in Ortbeton. Damit zählt die HfG Ulm zu den ersten Gebäuden, die in Deutschland in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtet wurden. Sichtbetonoberflächen für Außen- und Innenwände sowie Fenster und Türen aus Holz gaben dem Ensemble ein einheitliches Äußeres.
Max Bill entschied sich bewusst gegen damals übliche Baukonventionen und verweigerte sich einer Repräsentationsarchitektur, die den Status einer Hochschule nach Außen trägt. Die Bauten besitzen dagegen eine hohe Gebrauchstauglichkeit und transportierten durch ihre sachliche Architektursprache, die reduzierte Materialwahl sowie den Verzicht auf Pathos und Opulenz den Lehrgedanken der HfG.
Der Qualität der Architektur ist es zu verdanken, dass die Bauten auch heute noch zeitlos erscheinen. Zwei behutsame Sanierungen erhielten sie in der Zwischenzeit, um sie den veränderten Nutzungsansprüchen anzupassen. Mittlerweile beherbergen die Gebäude u. a. das HfG-Archiv sowie private Unternehmen, überwiegend aus dem Bereich Gestaltung und Design. 1979 wurde das Ensemble als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung unter Schutz gestellt. [KS]
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Förderformel
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Die Liegenschaften der HfG Ulm sind im Besitz der privaten Stiftung Hochschule für Gestaltung HfG Ulm. Alle Kosten, die das Objekt betreffen, werden von der Stiftung HfG Ulm getragen.