Haus Lange, Krefeld

Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich, 1930

Das mit dem Haus Esters als Ensemble entworfene Haus Lange weist Merkmale sowohl traditioneller Baukunst als auch avantgardistischer Bestrebungen auf.

© Berliner Bild-Bericht
Haus Lange, Krefeld, Ansicht von Nordosten, Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich / Foto: Wilhelm Niemann, 1930.

Text

Seine gemauerten Fassaden sind eine Referenz an das Handwerk – Mies selbst war gelernter Maurer –, während die Tatsache, dass die Außenmauern der kubischen Baukörper durch den Einsatz einer Skelettkonstruktion ihrer tragenden Funktion enthoben sind, Mies’ Interesse an fortschrittlichen Baukonzepten unterstreicht. Erst die stützende Stahlkonstruktion erlaubte den Einbau der großflächigen Fensterfronten, die sich teilweise komplett versenken lassen, und den Übergang zwischen Innen- und Außenraum – besonders auf der Gartenseite des Hauses – fließend gestalten. Auch der in einem ersten Entwurf vorgesehene offene Innenraum, der sich jedoch gegenüber dem Auftraggeber nicht durchsetzen ließ, wäre bei traditioneller Bauweise nicht umsetzbar gewesen.

[AG 2015]

  1. Literatur:
  2. Lange, Christiane (2006): Ludwig Mies van der Rohe & Lilly Reich. Möbel und Räume, Ostfildern: Hatje Cantz.
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