Kunsthalle Darmstadt

Kunsthalle Darmstadt, Südfassade zur Rheinstraße, Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57.
Kunsthalle Darmstadt, Südfassade zur Rheinstraße, Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57. © Kunsthalle Darmstadt, Foto: Nikolaus Heiss, 2016.

Erbauung

  • 1956 — 1957
  • Theo Pabst

Erweiterung

  • 1964
  • Theo Pabst

Erweiterung

  • 1986 — 1987
  • Hans Henning Heinz

Sanierung

  • 2014 — 2019
  • fs Architekten, Mann Landschaftsarchitektur

Die Darmstädter Kunsthalle wurde 1956/57 nach Plänen von Theo Pabst im Stil der Klassischen Moderne errichtet. Sie zählt zu den ersten Ausstellungsgebäuden, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. In ihrer Schlichtheit und reduzierten Formensprache verzichtet sie auf monumentale Gesten früherer Museumsbauten und steht damit für den Neubeginn nach 1945.

An Stelle der Kunsthalle befand sich einst das Ausstellungsgebäude des „Kunstvereins für das Großherzogtum Hessen“, das 1889 im Neorenaissancestil erbaut und während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Lediglich der Rheintorportikus blieb erhalten und erinnert heute noch als Rekonstruktion an die bauliche Geschichte des Ortes. Er bildet den Zugang an der Rheinstraße und fasst mit einem Zaun den Vorplatz der Kunsthalle.

Die Kunsthalle Darmstadt ist als klar gegliederter Kubus mit großer Glasfläche nach Süden konzipiert. Wie ein Schaufenster, erlaubt sie Einblicke und lässt Innen- und Außenraum ineinander übergehen. Verstärkt wird dieser Effekt durch Terrazzoplatten auf dem Vorplatz, die das Raster der verkleideten Stahlstützen aufgreifen und weiterführen. Den Innenraum zeichnet vor allem der zentrale Ausstellungsraum aus, der über ein Plexiglasdecke – damals modernstes Material – belichtet wird. Sämtliche Außenwände des Gebäudes sind mit weißen Keramikfliesen verkleidet.

Bereits fünf Jahre nach der Fertigstellung erfolgte, ebenfalls durch Theo Pabst, eine erste Erweiterung der Kunsthalle mit einem Vortragssaal und Büroräumen. Im Zuge dessen ließ Pabst den Portikus im Süden entfernen. Dieser wurde erst 1987 mit einer zweiten Erweiterung der Kunsthalle, nach Entwurf von Hans-Henning Heinz und Edgar Eilingsfeld, wieder errichtet. Dabei wurden die originalen Fragmente des Rheintors verwendet, die die Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg überstanden hatten. Die Architekten, ehemalige Schüler von Pabst, entwarfen einen Anbau im Norden. Dieser als Gartensaal konzipierte Bau öffnet sich zur nördlich angrenzenden Grünfläche. In seinen Maßen und der Materialität nimmt der Anbau Bezug auf das Hauptgebäude.

Ab 2014 wurde die denkmalgeschützte Kunsthalle Darmstadt generalsaniert. Abschluss der Generalsanierung bildet 2019 die Umgestaltung des Vorplatzes durch Entfernen der Umzäunung und Bepflanzung der Freiflächen.

Als Ausstellungshaus steht die Kunsthalle Darmstadt für ein vielfältiges Programm, das sich gattungsübergreifend aktuellen Tendenzen in der Kunst widmet. Im Fokus der Ausstellungstätigkeit stehen gleichermaßen etablierte wie junge Künstlerinnen und Künstler, deren Förderung dem Kunstverein Darmstadt – dem Träger der Kunsthalle – ein besonderes Anliegen ist. Ein vielfältiges Vermittlungsangebot mit Künstlergesprächen und öffentlichen Führungen sowie das Programm zu den Ausstellungen mit Vorträgen, Filmabenden und regelmäßigen Abendveranstaltungen rundet das Angebot der Kunsthalle ab. [KS]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Kunsthalle Darmstadt
Steubenplatz 1
64293 Darmstadt

Förderformel

Kunsthalle Darmstadt, Hauptsaal mit einer Installation von Hans Schabus "The long road from tall trees to tall houses"  (2017), Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57.
Kunsthalle Darmstadt, Foto: Gregor Schuster, 2017.
Kunsthalle Darmstadt, Hauptsaal mit einer Installation von Hans Schabus "The long road from tall trees to tall houses" (2017), Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57.
Kunsthalle Darmstadt, Südfassade mit der Wandinstallation "Veduta 4" von Ulrich Horndasch (2018), Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57.
Kunsthalle Darmstadt, Foto: Gregor Schuster, 2018.
Kunsthalle Darmstadt, Südfassade mit der Wandinstallation "Veduta 4" von Ulrich Horndasch (2018), Darmstadt (Hessen), Architekt: Theo Pabs, 1956-57.

Zum Seitenanfang