Rundling

Siedlung Rundling, Leipzig: Luftaufnahme
Siedlung Rundling, Leipzig: Luftaufnahme © LWB Verwaltungsgesellschaft mbH (LWB), Foto: PUNCTUM/Bertram Kober.

Erbauung

  • 1929 — 1930
  • Hubert Ritter

Erweiterung

  • 1965 — 1966

Erweiterung

  • 1993 — 1994

Sanierung

  • 1993 — 1997
  • Planungsbüro Schmitz Aachen GmbH

Mit ihrer kreisrunden Form ist die als Rundling bekannte Leipziger Wohnsiedlung von 1929/30 in ihrer Dimension und Wohnungsgestaltung einmalig. Der Architekt Hubert Ritter verwirklichte hier seine Vorstellungen von Funktionalität und Neuem Wohnen. Der Rundling entstand in kommunaler Trägerschaft als Reaktion auf die Wohnungsnot der späten 1920er Jahre. Heute ist er wichtiges Zeugnis der Neuen Sachlichkeit und bewohntes Denkmal.

In seiner Zeit als Stadtbaurat rief Ritter 1927 internationale Vertreter zur Leipziger „Siedlungswoche“, um Fragen des modernen Wohn- und Siedlungsbaus zu verhandeln. Der Rundling – aufgrund der Straßennamen auch Nibelungensiedlung genannt – entstand unter diesem Eindruck und zählt zu den spektakulärsten Bauprojekten seiner Zeit.

Die Wohnanlage entstand in leichter Hügellage, die Ritter betonte, indem er den inneren Ring vier-, die zwei äußeren dreigeschossig ausführte. 24 Häuser wurden als drei konzentrische Ringe mit einem Maximaldurchmesser von 300 Metern angeordnet. Die gesamte Formgebung setzt auf Gemeinschaft. Im Zentrum der Anlage befand sich ein kreisrundes Wasserbassin, das später zum Blumenbeet umgestaltet wurde. Zwei sich kreuzende, zentrale Straßen vierteln das Rund, sie sind Zugänge und Sichtachsen. Westlich wurden portalartig zwei Kopfbauten mit Verkaufseinrichtungen vorgelagert. Für die 624 Wohnungen entwarf Ritter elf unterschiedliche Grundrisse, die sich zum einen aus dem Gebäudeschnitt ergaben, zum anderen individuelle Bedürfnisse berücksichtigten. Im Gegensatz zum Wohnen in den dunklen Hinterhöfen traditioneller Quartiere gab es hier Grün, Luft und Licht.

Der Zweite Weltkrieg brachte schwere Zerstörungen. 1965/66 erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau. In den 1980er Jahren kam der Rundling auf die Denkmalschutzliste, was den Abriss verhinderte. Nach der Wende folgte die Sanierung in mehreren Etappen. Fünf im Krieg zerstörte Blöcke wurden wiedererrichtet. Aufwendige Details, wie die Holz-Eckfenster, die Hausnummern oder die grünen Außenjalousien, konnten originalgetreu wiederhergestellt werden. [KL]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Rundling
Nibelungenring 1-100
04279 Leipzig

Förderformel

Nibelungenring, Nibelungensiedlung

Förderformel

Bauherrenpreis 1996 für Sanierung und städtebauliche Ergänzung.

Siedlung Rundling, Leipzig: Detail
LWB Verwaltungsgesellschaft mbH (LWB), Foto: Peter Usbeck.
Siedlung Rundling, Leipzig: Detail
Siedlung Rundling, Leipzig: Siegfriedplatz 2
LWB Verwaltungsgesellschaft mbH (LWB), Foto: Waltraud Grubitzsch.
Siedlung Rundling, Leipzig: Siegfriedplatz 2

Zum Seitenanfang