Hohnerkampsiedlung
Erbauung
- 1953 — 1954
- Hans Bernhard Reichow, Gustav Lüttge
Sanierung
- 1984
- Amt für Denkmalschutz Hamburg
Instandsetzung
- 1996
- Amt für Denkmalschutz Hamburg
Die Gartenstadt Hohnerkamp im Norden Hamburgs gehört zu einer Reihe von Siedlungsprojekten der Nachkriegszeit. Nach Entwürfen des Architekten Hans Bernhard Reichow und des Landschaftsgestalters Gustav Lüttge entstand im Stadtteil Bramfeld 1953/54 eine Wohnsiedlung, die Reichows Vorstellung einer „organischen Stadt“ entsprach. Charakteristisch hierfür waren großzügige Grünanlagen, geschwungene Straßen und eine ausgewogene Mischung aus Reihen- und Mehrgeschosshäusern.
Wohnraum wurde in der stark kriegszerstörten Stadt dringend benötigt. Einer der engagiertesten Bauherren im Wiederaufbau war das gewerkschaftseigene Wohnungsunternehmen „Neue Heimat“, das auch den Auftrag für den Bau der Siedlung Hohnerkamp gab. Auf einer zuvor landwirtschaftlich genutzten Fläche entstand ein Quartier, das sich ganz nach den Bedürfnissen seiner Bewohner ausrichtete. Neben rund 1.500 Wohnungen bot Hohnerkamp auch Versorgungseinrichtungen wie eine Wäscherei, einen Kindergarten, eine Postfiliale und Ladenzeilen. Vor allem die parkähnlichen Grünzüge zwischen den Häusern machten die Anlage attraktiv. Reichow und Lüttge trennten Fuß- und Radwege von den Zufahrtsstraßen und ordneten die Wohnhäuser an Straßenschleifen an. So vermieden sie Kreuzungen innerhalb des Viertels und hielten die Lärmbelastung minimal.
Mehr als 300 Reihenhäuser wechseln sich ab mit 24 dreistöckigen Gebäuden und neun sechsgeschossigen Punkthochhäusern. Innovativ waren vor allem die sogenannten „Duplex-Häuser“ – zweigeschossige Reihenhäuser mit je einer Kleinwohnung pro Etage, die sich bei Bedarf zu einem größeren Reihenhaus verbinden lassen. Durch die Staffelung der verschiedenen Häusertypen erinnert das Gesamtensemble an eine Terrassenstadt nach mediterranem Vorbild. Pastellfarbene Fassaden lassen die Anlage offen und hell wirken. Die meisten Wohnungen haben entweder einen Garten, einen Balkon oder eine Loggia und sind mit der Wohnseite nach Südwesten ausgerichtet, um bestmöglich von der Nachmittagssonne zu profitieren. Bis heute ist die Siedlung, die seit 1987 unter Denkmalschutz steht, ein überaus beliebtes Wohnquartier. [DB]