Museum Neues Weimar
Erbauung
- 1869
Das Neue Museum Weimar blickt als einer der ersten deutschen Museumsbauten auf eine lange Geschichte zurück: Errichtet wurde das Gebäude von 1863 bis 1868 als Großherzogliches Museum und nach Fertigstellung der Inneneinrichtung mitsamt der von Friedrich Preller d. Ä. geschaffenen „Preller-Galerie“ im Juni 1869 eröffnet. Der Bau entstand auf Initiative von Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach und diente ursprünglich der Präsentation der großherzoglichen Kunstsammlungen. Nach der Abdankung der Weimarer Herzogsfamilie wurde es 1919 als Thüringisches Landesmuseum wiedereröffnet und präsentierte die umstrittene Avantgarde der 1920er Jahre.
Nach 1933 wurde der Neorenaissancebau von den Nationalsozialisten als Amtsgebäude sowie Museum genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von Brandbomben beschädigt und auch in den darauffolgenden Jahrzehnten war es zunehmend dem Verfall preisgegeben. Erst eine aufwendige Restaurierung sowie Neuausstattung in den 1990er Jahren ermöglichten die Wiedereröffnung als Neues Museum zum Auftakt des europäischen Kulturstadtjahres 1999. Bis 2017 fanden hier international beachtete Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen statt. 2019 eröffnet das Museum Neues Weimar mit einer Dauerausstellung über die Kunst vor der Bauhaus-Zeit mit dem Titel „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900“ und bietet somit eine ideale Ergänzung zum Bauhaus-Museum Weimar. Beide Museen sind seit 2019 Teil des „Quartiers Weimarer Moderne“.
In der Ausstellung werden herausragende internationale Werke des Realismus, Impressionismus und des Jugendstils gezeigt. Sie spiegeln eine gleichsam glanzvolle wie widersprüchliche Epoche mit Bezügen zu unserer Gegenwart. Ausgehend von Friedrich Nietzsche als Vordenker und Kultfigur werden wichtige Positionen der frühen Moderne in Weimar vorgestellt. Hierzu zählen die Werke der Weimarer Malerschule und der von Harry Graf Kessler geförderten Avantgarde von Claude Monet bis Max Beckmann. Mit zahlreichen Exponaten wird das funktionale wie elegante Design Henry van de Veldes präsentiert. Die Installation „Das Zimmer” von Pipilotti Rist stellt in der Südgalerie als zeitgenössische Intervention die eigene Körperwahrnehmungen in Frage.
Ausgehend von den Themen der Ausstellung lädt eine große Museumswerkstatt zum handwerklichen Arbeiten ein. Besucher können die Werkstatt ohne Voranmeldung besuchen und zum Beispiel im Buchbindehandwerk und in der Holzbearbeitung tätig werden. [KSW]
Karte
Kontaktdaten und Öffnungszeiten
Adresse
Museum Neues WeimarJorge-Semprún-Platz 5
99423 Weimar