Neue Nationalgalerie
Die Neue Nationalgalerie entstand zwischen 1965 und 1968 und ist Teil des Kulturforums Berlin. Der Entwurf des streng geometrischen, monumentalen Baus stammt vom Architekten und dritten Bauhaus-Direktor Ludwig Mies van der Rohe. Die Neue Nationalgalerie ist das einzige Gebäude, das er nach seiner Emigration in die USA in Deutschland realisierte. Heute zählt der Bau zu den Ikonen der Nachkriegsmoderne und als Museum zu den Staatlichen Museen zu Berlin.
Der Entwurf stellt die moderne Version eines klassischen Tempels aus Glas und Stahl dar. Auf einem granitverkleideten Sockel mit großer Freitreppe und Terrasse steht die neun Meter hohe, zu allen Seiten verglaste Ausstellungshalle. Der große, quadratische Innenraum ist stützenfrei und somit beliebig bespielbar. Darüber kragt weit das von acht Stahlstützen getragene gerasterte Flachdach mit einer Kantenlänge von 65 Metern aus. Innen- und Außenräume gehen fließend ineinander über. Trotz seiner Monumentalität und Strenge mutet der Bau dank der großflächigen Verglasung leicht an.
Das eigentliche Museum, mit Ausstellungs- und Verwaltungsräumen, einer Bibliothek und dem Magazin, befindet sich im Sockelgeschoss. Es öffnet sich mit einer großen Glasfront nach Westen auf einen von Mauern umgebenen Skulpturengarten mit Wasser- und Pflanzflächen. Wie auch die Terrasse und die Außenbereiche mit Skulpturen und Bäumen, richtete Ludwig Mies van der Rohe den Hof am geometrischen Grundraster aus.
Die unter Denkmalschutz stehende Neue Nationalgalerie wird seit 2015 von David Chipperfield Architects saniert. Die Wiedereröffnung soll voraussichtlich 2020 stattfinden. Noch bis etwa Mitte der 2020er-Jahre wird auf dem angrenzenden Grundstück das Museum des 20. Jahrhunderts nach Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron errichtet. Es wird die Bestände der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts zeigen und unterirdisch mit der Neuen Nationalgalerie verbunden sein. [KS]