Annette Krebs

Annette Krebs ist eine deutsche Komponistin und Performerin aus dem Saarland. Sie beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit Musik, Malerei und Kunst. Nach ihrem Musikstudium mit dem Schwerpunkt Konzertgitarre und Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main von 1987-1992 lebt seit 1993 in Berlin.

Hier begann sie sich mit neuer Musik zu beschäftigen, die mit präparierten Instrumenten und „instrumentalen Installationen“ die konventionellen Grenzen von Melodie & Rhythmus sprengt. Sie spielte in verschiedenen Duos und Ensembles und entwickelte daraus autodidaktisch ihren eigenen Musikstil.

Viele Jahre lang erforschte und dekonstruierte sie das klassische Instrument Gitarre akustisch bezüglich ihrer inhärenten Klang- und Geräuschstrukturen. Gitarrenklänge und -geräusche wurden von ihr über einen analogen 4-Spur Rekorder als Mischpult verstärkt und über 2 Lautsprecher abgespielt. Die vielfältigen Rauschabstufungen, die der Equalizer des 4-Spur-Recorders erzeugen konnte wurden so Teil ihrer Musik. Diese neue Musikrichtung, die sie in dieser Zeit in Berlin (u.a. in Zusammenarbeit mit Andrea Neumann, Taku Sugimoto, Robin Hayward, Burkhard Beins und Axel Dörner) entwickelte, wurde international als "Berlin reductionism" und unter dem Namen "Echtzeitmusik" bekannt.

Von 2009-13 kreierte sie Musik „für Computer und präparierte E-Gitarre“. Sie komponierte Soli für 6 live bespielte Lautsprecher und entwickelte in enger Zusammenarbeit mit Steffi Weismann audio-visuelle Kompositionen und Performances. Daneben arbeitete sie unter anderem mit Jean-Luc Guionnet, Tomomi Adachi, Osvaldo Budon, dem Ensemble "Phosphor" und als Gast des Ensembles "Maulwerker" zusammen.

Ab 2013 ging sie in ihrer musikalischen Entwicklung einen entscheidenden Schritt weiter, indem sie seitdem "elektroakustische Assemblagen" entwickelt. Hierbei realisiert sie zunächst abstrakte Klangvisionen, wobei der Übergang vom Klang zum reinen Geräusch fließend ist.

Dazu konstruiert sie Klangkörper, aus denen sie mittels hoher Mikrofonierung und spezieller Software das Ausgangsmaterial für neue Solokompositionen generiert. Im Zentrum ihrer musikalischen Forschung steht einerseits die synästhetische (visuelle, räumliche, taktile und sinnliche) Wahrnehmung des Erklingenden, andererseits die mikroskopische Erkundung des musikalischen Materials. Die Aufmerksamkeit wird auf kleinste Details im Klang gerichtet. Ihre Musik lässt ihre Zuhörer musikalische Proportionen, flüchtige, fragile Gleichgewichte, die Klänge und Geräusche des zunächst rohen Klangmaterials zu Musik werden lassen, erleben. Die live bespielten „Sound-Assemblagen“ und Solokompositionen Konstruktion#1 - Konstruktion#3 präsentierte sie in den letzten Jahren international auf Konzerten und Festivals, unter anderem in Südamerika, Mexiko, Norwegen, Russland und Deutschland.

www.annettekrebs.eu

 

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