Sonderausstellung

Vom 08.06.2019 bis zum 03.11.2019 wird im Stadtmuseum Meißen anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses eine Sonderausstellung gezeigt.

Der Aufbruch in die Moderne begann in Deutschland spätestens mit der Gründung des Deutschen Werkbundes 1907 als einer Kultur- und Wirtschaftsorganisation, die auf die Gestaltung der gebauten Umwelt, besonders Architektur, Kunsthandwerk und Industrieformgestaltung einwirken wollte. Das Bauhaus begann nach seiner Gründung 1919 in Weimar und später in Dessau sich mit kleinteiliger Architektur zu befassen, doch für die bereits vor dem I. Weltkrieg beklagte Wohnungsnot mussten umfassendere Lösungen gefunden werden. In Meißen erfolgte dies durch den in Wien geborenen Hans Waloschek mit der sogenannten "Jahrtausendsiedlung" in Bohnitzsch oder den Meißner Architekten Arno Keil. Beide standen dem Neuen Bauen nahe. Als wohl herausstechendstes Beispiel in Meißen kann das monumentale Empfangsgebäude des Meißner Bahnhofs gesehen werden. Neben den Bauschaffenden versuchte außerdem die Industrie in Meißen und Umgebung ihre Produktgestaltung auf die neuen ästhetischen Ansprüche einzustellen, allen voran die Meißner Ofenfabriken und die Porzellan-Manufaktur. Auch die Steingutfabrik Sörnewitz und die Glasfabrik Brockwitz fanden ihre Inspiration u.a. in den Arbeiten des Werkbundes und im Art Deco.

Die Ausstellung zeigt virtuelle Rundgänge zu Meißner Architekturbeispielen mit Blick auf die Details an Wohn- und Zweckbauten, die zwischen 1919 und 1935/36 entstanden sind. Gleichzeitig wurden Möbel, Textilien und Haushaltsgegenstände zusammengestellt, um die Lebenswelt der Meißner in jener Zeit zu verdeutlichen. Neben Exponaten aus dem Stadtmuseum werden auch verschiedene Porzellane der Staatliche Porzellan-Manufaktur Meißen GmbH vertreten sein, u.a. mit Porzellanen von Emil Paul Börner (1888 – 1970). Aus der Bildenden Kunst und der Industrieformgestaltung werden in der Ausstellung zudem einige Werke erstmals präsentiert. Die Sonderausstellung wird im Erdgeschoss des Museumsgebäudes in der ehemaligen Franziskanerklosterkirche zu sehen sein. Der Besuch der Sonderausstellung ist im üblichen Eintrittspreis enthalten. Voranmeldungen sind nur im Fall von Führungen erforderlich. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr geöffnet.