Laubengänge - Living Streets

ein Nachbarschafts- und Aktionstag

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen von Hamburger Architektur Sommer 2019.

Wo?

Hamburg, Stadtteilprojekt Sonnenland e.V.

Wann?

Sa, 25.05.2019 | 14:00 - 19:00

Was?

Installation

Bewohner*innen Sonnenlands und Aktive des Stadtteilprojekt Sonnenland e.V. verwandeln für einen Tag das Laubenganghaus Sonnenland 18 in einen Begegnungs- und Aktionsort.

Können Laubengänge mehr als öde, zugige Korridore sein, die man schnell durchquert? Laubenganghäuser gibt es schon seit dem Mittelalter. Die Bauhausarchitekten griffen Ende der 1920er die Bauform wieder auf, die sie als modern, luftig, gemeinschaftsfördernd und kostengünstig ansahen. Welche Potenziale stecken heute in Laubenganghäusern?

Die Bewohner*innen des Hauses Sonnenland 18 testen neue Möglichkeiten aus und verwandeln vorübergehend die Erschließungsräume zu ihren Wohnungen in einen Begegnungsort, an denen sich verschiedenste Aktivitäten - von Bastelstudio über Café und Minigolf bis Fotoshooting mit Panoramablick - überlagern; von der Straße aus parallel sichtbar, wie auf einer 12-stöckigen Bühne.

Das erste deutsche Laubenganghaus der Moderne wurde 1927 im Heidhörn in Hamburg gebaut. 1929 baute Hannes Meyer die berühmten Laubenganghäuser in Dessau als sogenannte Volkswohnungen, die von Arbeiter*innen und kleinen Angestellten bewohnt wurden. Heute sind Laubenganghäuser umstritten: unwirtliche Raumfluchten, kalt im Winter, gestörte Privatsphäre etc. Eigentlich aber sind Laubengänge ideale Transiträume, um eine Beziehung zwischen Wohnung und Außenraum beziehungsweise zwischen privaten und gemeinschaftlichen Bereichen zu schaffen. Treppenhaus, Fahrstuhl und Laubengänge sind Begegnungs- und Gesprächsorte der Nachbarschaft. Hier werden informell Informationen ausgetauscht und nachbarschaftliche Themen verhandelt.

Das Billstedter Laubenganghaus, Sonnenland 18, wurde 1965 gebaut und gehört zum Bestand des kommunalen Wohnungsunternehmens SAGA Unternehmensgruppe. Das Haus birgt fast 100 Wohnungen. Die Bewohner*innen bringen viele Kenntnisse, Kulturen, Sprachen mit. Einige wohnen schon seit Jahrzehnten hier, andere sind in den letzten Jahren hinzugezogen. Die Nachbar*innen gestalten den Aktionstag zusammen mit Aktiven des Stadtteilprojekts Sonnenland e.V. und bringen ihr Wissen und ihre Interessen ein. Alle sind eingeladen, das Haus zu besuchen. Für einen Tag wird es zum Begegnungs- und Nachbarschaftsort, zur Bühne. Zusammen testen wir, was das Motto des Architekten und späteren Bauhausdirektors Hannes Meyer, das er für die ersten Laubenganghäuser 1929 in Dessau formulierte, heute bedeuten kann: „Volksbedarf statt Luxusbedarf“.

Adresse

Stadtteilprojekt Sonnenland e.V.
Sonnenland 13
22115 Hamburg, Deutschland

Barrierefreiheit

  • Assistenz vor Ort
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