Finissage der Gertrud und Alfred Arndt-Ausstellung
Zwei Bauhäusler in Darmstadt
Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen von Gertrud und Alfred Arndt.
Wo?
Darmstadt, Kunst Archiv Darmstadt e.V.
Wann?
Do, 28.03.2019 | 19:00 - 20:00
Was?
Führung
Am vorletzten Abend der Ausstellung werden wir bei einem Glas Wein über das Leben und Werk der beiden Bauhäusler Gertrud und Alfred Arndt und ihre Bedeutung für die Stadt Darmstadt reflektieren.
Als „Urbauhäusler“ bezeichnete Walter Gropius den späteren Bauhaus-Meister Alfred Arndt (1898-1976), der von 1921 bis 1926 am Bauhaus studierte und von 1929 bis 1931 als Lehrer am Bauhaus tätig war. Vom Habitus, der Mentalität und dem künstlerischen Selbstverständnis verkörperte Gertrud Hantschk (1903-2000) – die beiden lernten sich am Bauhaus kennen und heirateten 1927 – ebenso das Bild einer „Ur“-Bauhäuslerin. Beide waren an neuer Architektur interessiert. Alfred Arndt wurde Architekt, war Maler und gehörte als Meister zum Lehrkörper des Bauhauses.
In unserer Ausstellung stellen wir die höchst selten gezeigten Bilder von 1925 bis in die Nachkriegszeit zur Diskussion. Die frühen, freien künstlerischen Arbeiten am Bauhaus waren der neuen Sachlichkeit verpflichtet und beschäftigen sich vor allem mit dem idealen Stadtgefüge und mit Stillleben. Ab 1929, im Wesentlichen bis zur Auflösung des Bauhauses, sind die Öl- und Temperabilder abstrakt-surreal zu deuten, die mit einer stilisierten Figürlichkeit korrespondieren. Es entstanden Bildwelten, die aus dem Stilwillen des Bauhauses heraus konzipiert wurden, und innerhalb des facettenreichen Gesamtwerkes von Alfred Arndt als geschlossene Werkgruppe hervortreten.
Alfred Arndt experimentierte nach 1945 mit Farbe, Kohle, Bleistift und Tusche und vor allem in den 1960er Jahren mit Lichtdrucken. Auch aus dieser letzten Werkphase sind Arbeiten zu sehen.
Gertrud Arndt, die eigentlich Architektin werden wollte, fand den Weg innerhalb ihres Studiums am Bauhaus sehr schnell in die Weberei, in der sie von 1923-1927 arbeitete. Sie steht, neben anderen Weberinnen, für die sehr spezifische, abstrakt-geometrisierte Farbanordnung in textilen Wand- und Bodenarbeiten. So entstand 1924 für das Direktorenzimmer von Walter Gropius ihr berühmter blau-gelber Teppich 2.
Fast ein Jahrzehnt, von 1926 bis 1932, widmete sie sich der, erst unter dem Direktorat von Hannes Meyer zum Lehrfach gewordenen, Fotografie. Sie gilt heute als eine der profiliertesten Bauhaus-Fotografinnen.
Die Maler auf der Leiter, die das Bauhaus neu tünchen, die Gläseransammlung in ihrer ungeheuren Transparenz und vor allem die Porträts und Selbstporträts, die sogenannten Maskenbilder, sind eindrucksvolle und herausragende Beispiele der Bauhaus-Fotografie. Zu beiden Künstlern wird eine kleine Vitrinen-Ausstellung Dokumente zu Leben und Werk versammeln.
Beginn: 19 Uhr in den Räumen des Kunst Archiv Darmstadt e.V.
Adresse
Kunst Archiv Darmstadt e.V.Kasinostraße 3
64293 Darmstadt, Deutschland
Anfahrt mit dem ÖPNV
Das Kunst Archiv Darmstadt im Stadtzentrum gelegen und gut mit den Bussen und Straßenbahnen zu erreichen. Haltestelle ist die Rhein-/Neckarstraße.