Kaufhaus Schocken

Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Außenansicht am Tag, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30.
Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Außenansicht am Tag, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30. © Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz | Foto: Michael Jungblut.

Erbauung


Sanierung

  • 2011 — 2014
  • Auer Weber, Knerer und Lang

Schnörkellos, klar und geradlinig verwirklichte Erich Mendelsohn mit dem 1930 in Chemnitz eröffneten Kaufhaus Schocken die Ideale des Internationalen Stils. Nach Filialen in Stuttgart und Nürnberg war es der dritte Kaufhausbau des Architekten für die Brüder Simon und Salman Schocken. Er gilt bis heute als Meilenstein des Neuen Bauens.

In den 1920er-Jahren entwickelte sich das Unternehmen Schocken zu einer der erfolgreichsten Warenhausketten in Deutschland. Das innovative Verkaufskonzept übersetzte Mendelsohn auch in Chemnitz in eine moderne Architektursprache: Mit einer dynamisch wirkenden, frei hängenden Fassade, die in elegantem Schwung dem Straßenverlauf folgt, hob sich das Kaufhaus klar von seinem kleinteiligen Umfeld ab und verlieh der Stadt großstädtisches Flair. Die nachts erleuchteten Fensterbänder spannten sich in großem Bogen von einem Treppenhaus zum nächsten und schienen trotz ihrer beeindruckenden Maße zu schweben.

Auch im Inneren setzte Mendelsohn sein Konzept von „Funktion und Dynamik“ um und schuf für den Konzern ein einheitliches Erscheinungsbild, das sich durch alle Aspekte der Warenhäuser zog: lichte Verkaufsräume, sachliche Typografie, klare Anordnung der Verkaufstheken und die ersten Rolltreppen der Stadt. Im Mittelpunkt sollte die industriell gefertigte Ware stehen, ohne Ablenkung durch den Raum.

Schocken expandierte bis 1930 zur viertgrößten Warenhauskette Deutschlands mit insgesamt 20 Filialen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten jedoch endete der Erfolg. Salman Schocken – sein Bruder Simon war inzwischen verstorben – emigrierte 1934 nach Palästina, später in die USA. Ende 1938 wurde er enteignet. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude wie durch ein Wunder nur leicht beschädigt und konnte direkt nach dem Krieg wieder genutzt werden. Auch während der DDR-Zeit diente es als Kaufhaus und wurde nach der Wende zunächst durch den Kaufhof-Konzern übernommen, später verkauft.

Heute wird das Gebäude auf vier Ebenen als Museum genutzt, seit 2014 befindet sich hier das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz – kurz: smac. In eigenen Bereichen wird über die besondere Geschichte des Gebäudes informiert. [DB]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz

Förderformel

smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Außenansicht bei Nacht, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30.
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz | Foto: Laszlo Farkas.
Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Außenansicht bei Nacht, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30.
Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Rückwärtige Ansicht, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30.
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz | Foto: Michael Jungblut.
Ehemaliges Kaufhaus Schocken, heute: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Rückwärtige Ansicht, Chemnitz (Sachsen), Architekt: Erich Mendelsohn, 1929-30.

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