Arne Jacobsen Foyer

Glasfoyer Großer Garten (1965-66), Architekt: Prof. Arne Jacobsen
Glasfoyer Großer Garten (1965-66), Architekt: Prof. Arne Jacobsen © Photo: © Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com.

Erbauung


Sanierung

  • 2017

Die ab 1675 angelegten Herrenhäuser Gärten in Hannover zählen zu den bedeutendsten Barockanlagen Europas. Im Auftrag der Stadt Hannover entwarf der dänische Architekt und Designer Arne Jacobsen 1965 ein gläsernes Bauwerk im Norden der Gartenanlage. Es dient als Foyer eines Galeriegebäudes aus dem späten 17. Jahrhundert und verbindet dieses mit dem Museum Schloss Herrenhausen. Das nach seinem Architekten benannte Bauwerk besticht durch seine schlichte Eleganz und gehört zu den Meisterwerken der Spätmoderne.

Der Foyerbau stellt nur einen Teil einer größeren Vision Jacobsens dar. Ursprünglich hatte er mehrere Bauten für das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Areal geplant: einen spektakulären Neubau namens Bella Vista – eine Aussichtsplattform mit Cafébetrieb – anstelle des zerbombten Schlosses, ein Museum neben der Orangerie und ein gläsernes Foyer für das Galeriegebäude, das letztlich als einziges Bauwerk realisiert wurde. Fast ein halbes Jahrhundert später, 2011 bis 2013, wurde das Schloss als Museum und Tagungszentrum wiederaufgebaut und in diesem Zuge dessen ehemals klassizistische Fassade rekonstruiert.

Die Erschließung des 48 Meter langen und 12,5 Meter breiten Arne Jacobsen Foyers erfolgt ebenerdig an den beiden Stirnseiten. Über eine Treppe gelangt man auf die untere oder die obere Ebene. Letztere setzt sich aus drei freistehenden, quadratischen Podesten zusammen, die über Stege miteinander verbunden sind. Durch diese geschickte Anordnung dringt auch in das untere Geschoss Tageslicht.

Die Fassade des Foyers besteht aus profillos gefügten, raumhohen Scheiben, die von Glasschwertern gehalten werden. Die Grenzen zwischen Innen und Außen sind dadurch aufgehoben und der Garten scheint gleichsam in das Gebäudeinnere zu fließen. An der Südseite des Bauwerks bietet eine vorgelagerte, gusseiserne Pergola von 1862 Schutz vor der Sonne.

2014 bis 2017 unterzog das Hannoveraner Büro Koch Panse Architekten das denkmalgeschützte Foyer einer behutsamen Sanierung. Diese sah insbesondere eine Anpassung des Baus an heutige Energie- und Klimastandards vor. In der äußeren Erscheinung ist die Modernisierung kaum wahrnehmbar. Im Inneren finden sich seither einige von Jacobsen entworfene Möbelklassiker, wie die Sessel Ei und Schwan sowie Stühle der Serie 7. [KS]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Herrenhäuser Gärten
Herrenhäuser Straße 3a
30419 Hannover

Förderformel

Glasfoyer
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Photo: © Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com
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Photo: © Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com.
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