NINO-Hochbau

NINO-Hochbau, Nordhorn
NINO-Hochbau, Nordhorn © Nordhörnchen, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Spinnerei_Hochbau2.JPG#/media/File:Spinnerei_Hochbau2.JPG, licensed under CC BY-SA 3.0

Erbauung

  • 1928 — 1929
  • Philipp Jakob Manz

Sanierung

  • 2007 — 2013
  • Rainer Kresing

Als Nordhorn in Niedersachsen 1929 seinen ersten Stadtplan veröffentlichte, zeigte die Titelseite das modernste Gebäude der Stadt: das gerade fertiggestellte Spinnereihochhaus des Textilkonzerns Niehues & Dütting. Im Stil des Neuen Bauens hatte der Architekt Philipp Jakob Manz den Fabrikkomplex erweitert. Der sogenannte NINO-Hochbau gilt heute als herausragendes Industriedenkmal der 1920er-Jahre.

Mit 60 Mitarbeitern hatte die Firma Niehues & Dütting 1897 ihre Erfolgsgeschichte begonnen, sie zählte bald zu den wichtigsten Textilproduzenten Deutschlands. Unter dem Slogan „Das Allerbeste vom Besten“ präsentierte sie sich 1929 selbstbewusst auf der Weltausstellung in Barcelona. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte sie bereits 3200 Mitarbeiter. Das Werk in Nordhorn musste dringend ausgebaut werden, zumal mit der Spinnerei Ludwig Povel & Co. der größte Konkurrent nur wenige hundert Meter entfernt gerade einen modernen Erweiterungsbau von Philipp Jakob Manz eröffnet hatte. Niehues & Dütting beauftragte, wie schon bei einigen anderen Gebäuden ab 1907, denselben Architekten, der als Pionier des Industriebaus galt.

Seinen ersten Entwurf von 1924, ein klassizistisches Gebäude mit Walmdach, verwarf der Architekt und präsentierte schließlich im Februar 1928, als dritten Entwurf, ein kubisches Gebäude mit flachem Dach, großzügigen Fensterbändern und einem 40 Meter hohen Treppenhaus- und Wasserturm. Die fünf Etagen des Skelettbaus aus Stahlbeton boten auf je 2000 Quadratmetern Platz für lichtdurchflutete Arbeitsräume. Dem (2010 abgerissenen) Konkurrenzgebäude glich der Hochbau fast wie ein Zwilling, jedoch überragte der Turm ihn, und statt einfacher Klinker bekam er eine weiß verputzte Fassade.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, während dessen die Firma Niehues & Dütting Zwangsarbeiter beschäftigt und sich mit Militäraufträgen über Wasser gehalten hatte, begann eine weitere Blütezeit für das Unternehmen: Ab 1950 verkaufte es seine Stoffe unter der Marke NINO, die zum Symbol der Wirtschaftswunderjahre wurde. Ab Mitte der 1970er-Jahre gingen die Verkaufszahlen jedoch zurück und 1996 musste die Produktion eingestellt werden. Der NINO-Hochbau stand einige Jahre leer und wurde schließlich nach Plänen des Architekten Rainer Kresing entkernt und grundsaniert. 2010 eröffnete die mittlerweile denkmalgeschützte Textilfabrik neu als „Kompetenzzentrum Wirtschaft“, eine Teilfläche des ersten Obergeschosses wird vom Stadtmuseum Nordhorn genutzt. [DB]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

NINO Hochbau
NINO Allee 11
48529 Nordhorn

Förderformel

Spinnereihochbau

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