Dieselkraftwerk

Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927.
Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927. © Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com

Erbauung


Sanierung

  • 2004 — 2008
  • Anderhalten Architekten

Das 1927 erbaute Dieselkraftwerk in Cottbus zählt zu den eindrucksvollsten Bauten des Architekten Werner Issel. Gemeinsam mit Walter (auch: Waltar) Klingenberg entwarf Issel mehr als 70 Kraftwerke. Damit trug er maßgeblich zur Modernisierung und Ästhetisierung der Kraftwerksarchitektur und des Industriebaus nicht nur in Deutschland bei. Das Cottbuser Dieselkraftwerk ist ein markantes Beispiel für das Werk Issels. Von seiner funktionalen Flexibilität zeugt auch die Umnutzung, die das Gebäude 80 Jahre später erfuhr: Seit 2008 beheimatet das Dieselkraftwerk ein überregional angesehenes Museum für moderne Kunst im Land Brandenburg und dessen umfangreiche Sammlung.

Aber auch das Gebäudeensemble selbst hat musealen Wert. Seit 1975 unter Denkmalschutz stehend, verkörpern die beiden Bauteile der Anlage bis heute die großen architektonischen Stile der 1920er-Jahre. Das nach Süden orientierte Maschinenhaus nimmt in seiner gegliederten und nüchternen Ästhetik Elemente der Neuen Sachlichkeit auf. Das Schalthaus hingegen ist von der spielerischen und zuweilen ornamentalen Architektur des Backsteinexpressionismus geprägt. Die Wirkmacht des Baus entsteht in der typischen Färbung der bunten Klinkerfassade sowie in der besonderen Gestaltung der Spitzbogenarkaden des mittleren Gebäudeteils, das zugleich als Treppenturm dient.

Das Dieselkraftwerk war nur wenige Jahrzehnte mit seiner ursprünglichen Aufgabe betraut: Zu Bauzeiten noch auf der Höhe des Fortschritts, war die Stromerzeugungstechnik des Umspannwerks schon bald überholt. In den 1960er-Jahren schloss das Dieselkraftwerk seine Tore. Seine bauhistorische Relevanz verlor es dabei aber nicht. Mit dem Einzug der Brandenburgischen Kunstsammlung Cottbus (heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst) erhielt das Industriedenkmal nach vierjährigem Umbau unter Leitung des Architekturbüros Anderhalten im Jahre 2008 ein neues architektonisches Gewand. Mit einem Haus-im-Haus-Konzept und unter Verwendung moderner Materialien wie Glas und Beton wurde der industrielle Backsteinbau so zum Ort für zeitgenössische Kunst umgewidmet. [KM]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst/Dieselkraftwerk Cottbus
Uferstr./Am Amtsteich 15
03046 Cottbus

Förderformel

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (seit 2017), dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (2008-17)
Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927.
Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com
Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927.
Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927.
Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com
Dieselkraftwerk, heute: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (Brandenburg), Architekt: Werner Issel, 1927.

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